Die Mannschaft des GSV Höpfigheim für die Saison 2018/19. Foto: avanti

Der GSV Höpfigheim hat sich im Sommer hochkarätig verstärkt. Die Kreisliga B2 Enz-Murr nimmt der Vorjahresvierte somit aus der Favoritenrolle in Angriff.

Steinheim-Höpfigheim - Es wird einfach Zeit. Wir sollten jetzt endlich den Sprung in die Staffel A1 schaffen. Das ist eine richtig attraktive Liga mit vielen Derbys und unser Ziel“, sagt Werner Wägerle, der Coach des GSV Höpfigheim ohne Umschweife. Dreimal schlossen die Höpfigheimer zuletzt die Staffel B2 im Enz-Murr-Bezirk mit einer Top-5-Platzierung ab, doch immer fehlte ein Quäntchen. „Letztes Jahr war beispielsweise Anadolu Marbach zu clever für uns“, erinnert sich Wägerle an die vergangene Runde zurück, als man beide direkten Duelle gegen den späteren Meister verlor.

Diesmal scheint dem GSV zumindest von der Papierform her aber der große Wurf zuzutrauen, denn, wie Wägerle betont: „Wir haben uns gut verstärkt und jetzt mehr Erfahrung in der Mannschaft.“ Vom VfR Großbottwar kamen etwa mit dem zurückgekehrten GSV-Eigengewächs André Kempf und Kevin Möhrle zwei Kreisliga A-erfahrene Defensivkräfte hinzu. Auch Marcel Schanzel (TSG Steinheim) kennt die so sehnsüchtig angestrebte Staffel A1 bereits aus eigener Anschauung.

Größtes Pfund unter den Neuzugängen ist jedoch fraglos Norman Röcker. Der 32-Jährige kehrt nach zwölf Jahren zum GSV zurück. In der Zwischenzeit hat der groß gewachsene und äußerst robuste Offensivakteur dauerhaft höherklassig gespielt und war bei der KSG Gerlingen, den TSF Ditzingen, dem GSV Pleidelsheim, Germania Bietigheim sowie zuletzt bei Landesligist TSV Heimerdingen aktiv. In Höpfigheim wird er künftig als spielender Co-Trainer fungieren. „Wir sind ein Trainerteam und gleichberechtigt“, sagt Wägerle. „Wir kennen uns schon lange und ich glaube, wir ergänzen uns gut. Werner ist eher der ruhigere Typ, ich im Vergleich sicher eher der aggressivere“, fügt Röcker schmunzelnd an. Als bullige Kante im Sturmzentrum kannte man ihn in der letzten Dekade im Landkreis, doch beim GSV soll er nun auf dem Platz eine wesentlich zentralere Rolle übernehmen. „In der Vorbereitung hat er meist als Sechser oder Zehner gespielt. Da kann er mehr Einfluss auf das Spiel nehmen und hat mehr Ballkontakte“, erklärt Wägerle, der Röcker auch als Persönlichkeit als absoluten Gewinn für das junge Team ansieht: „Er kann ein Vorbild für die anderen sein.“

Die Rolle des Topfavoriten in der Kreisliga B2 will Wägerle dennoch nicht annehmen: „Da gibt es durchaus noch andere. Etwa den TuS Freiberg, der sehr gut eingekauft hat. Und die Benninger Zweite wird mit Sicherheit vom starken Kader ihrer Ersten profitieren“, sagt er. In der Liga rechnet er erneut mit einem gewissen Leistungsgefälle. „Vermutlich schälen sich wieder fünf bis sechs Mannschaften an der Spitze heraus. Wichtig ist dann beides: Du musst die direkten Duelle gewinnen und darfst gegen die schwächeren Gegner nichts liegen lassen“, weiß der Coach aus eigener Erfahrung, denn unnötige Punktverluste gegen die jeweiligen Zweiten aus Großbottwar und Pleidelsheim kosteten seine Elf im Vorjahr eine bessere Platzierung. Auch um für kitzlige Partien der letztgenannten Sorte besser gewappnet zu sein, studierten Wägerle und Röcker neben dem in der Vorsaison zumeist praktizierten 4-2-3-1-System in der aktuellen Vorbereitung eine zusätzliche Alternative mit Dreier- beziehungsweise Fünferkette ein.

Was die Besetzung der potenziellen Stammelf angeht, dürften von den Neuzugängen Kempf als Innenverteidiger, Schanzel in der defensiven Mittelfeldzentrale und Röcker die besten Karten haben. Doch auch Möhrle auf der Außenbahn, der routinierte Shefki Bytyki, der ebenfalls im zentralen Mittelfeld zuhause ist, Torhüter Aaron Ott, der Alexander Deyhle Konkurrenz macht, und vor allem der junge, noch für die A-Junioren spielberechtigte Angreifer Melvin Kraft sind echte Alternativen, wie Wägerle bekräftigt.

Feste Größen bleiben sollten zudem Kai-Uwe Löder und Daniel Michel in der Abwehr, Routinier Benjamin Baeck im Mittelfeld sowie das Trio Henrik Willberg, Tim Wägerle und Sandro Kraft, das in den vergangenen beiden Jahren maßgeblich die GSV-Offensivabteilung prägte. Die drei galten stets als Talente und als Zukunft des Vereins. Mit einem Titel und dem Aufstieg in die Kreisliga A würden sie das Versprechen, das man beim GSV in ihnen sah und sieht, endgültig einlösen. -