Foto: Hans Dietl

Das Kloster-Brünnele an der Kleinbottwarer Straße dient der Erinnerung an die Gefallenen aus dem Ersten Weltkrieg.

Steinheim - Steinheim
Zurzeit wird oft an den Ersten Weltkrieg erinnert und da möchte ich auf eine Besonderheit hinweisen:

Vom Verschönerungs-Verein Steinheim, 1912 im Gasthaus „Zur Post“ in Steinheim gegründet, wurde laut Protokoll vom 17. Mai 1922 berichtet: „Der Vorsitzende, Herr Fabrikant Palmer, lenkte (nach den Berichten) die Aufmerksamkeit der Versammlung auf ein Projekt, das dem Verein eine gewiss dankbare und schöne Aufgabe wäre und allgemein Anklang finden würde. Die Wasser des früheren Klosterbrunnens, die seit dem Aufhören dieses Brunnens so wild ihre eigene Wege gehen, niemand zu Nutz, vielen zum Verdruss, sollen gefasst und einem Brünnlein zugeführt werden, das an der Straße nach Kleinbottwar zu, rechts am Ende des Orts anzulegen wäre, umsäumt mit Gebüsch und Strauch, darunter ein Ruhebänkchen…“.

Der Vorschlag wurde Beschluss und da die Mittel des Vereins (117,95 Mark ) begrenzt sind, zeichneten die wenigen anwesenden Mitglieder 1200 Mark Spenden, die Ausführung der Anlage solle sofort begonnen werden. Der Brunnen aus einem Baumstamm mit einer Bank übergab der Verein der Bevölkerung in einer schlichten Feier am 22. Juli 1922. Da die Frage eines Kriegerdenkmals für die Kriegsteilnehmer 1914-1918 noch nicht gelöst werden konnte, empfahl in der nächsten Sitzung „..Herr Privatier Friedr. Zeller..“ , mit dieser Anlage das Kriegerdenkmal zu verbinden. (Die Verhandlungen über das Kriegerdenkmal an der Martinskirche waren noch lange nicht abgeschlossen.) Um den gefallenen Söhnen ein Gedenken zu errichten, soll beim Brunnen eine Linde gepflanzt werden und darunter eine Urne mit dem Verzeichnis der im Kriege gefallenen Söhne sowie eine kurze Beschreibung der gegenwärtigen wirtschaftlichen Verhältnisse einzugraben. Die Linde wurde „Gedächtnislinde“ genannt. Die Übergabefeier mit Liedvorträgen fand am 12. November 1922 unter reger Beteiligung der Bevölkerung statt.