Die fünf Wohnmobilstellplätze haben die Stadt rund 80 000 Euro gekostet. Foto: KS-Images.de

Die Stellplätze an der Wunnensteinhalle sind gut frequentiert. Der Aufenthalt kostet nur noch fünf statt zehn Euro.

Großbottwar - Seit August 2016 können Reisende mit dem Wohnmobil auch vor der Wunnensteinhalle in Großbottwar nächtigen. Fünf Stellplätze hatte die Stadt hier im Winzerhäuser Tal für rund 80 000 Euro errichtet. Dass das Angebot inzwischen rege wahrgenommen wird, ist in der Sitzung des Gemeinderats am Mittwochabend deutlich geworden. Die Leiterin des Hauptamts, Mona Trinkner, legte dem Gremium die bisherigen Nutzungszahlen vor.

So hatten nach der Eröffnung im ersten halben Jahr noch 25 Wohnmobilisten das Angebot wahrgenommen und jeweils für eine Nacht einen Stopp an der Kleinen Bottwar eingelegt. Im vergangenen Jahr waren es dann 93 Fahrzeuge – die Zahl der Übernachtungen stieg dabei auf 132 an. Und im ersten Quartal des laufendes Jahres zählte die Stadtverwaltung immerhin acht Fahrzeuge, und damit drei mehr als zum gleichen Zeitpunkt im Vorjahr.

Genutzt werden die Stellplätze fast ausschließlich von deutschen Urlaubern. „Bislang gab es drei Wohnmobile mit einem ausländischen Kennzeichen“, sagte Mona Trinkner. Beworben werden die Plätze im Winzerhäuser Tal unter anderem im ADAC-Reiseführer und in Magazinen.

Thema in der Sitzung des Gemeinderats war neben dem Sachstandsbericht die Benutzungsgebühr, welche die Urlauber zu entrichten haben. Diese liegt bislang bei zehn Euro pro Nacht, was der Stadtverwaltung seit der Eröffnung Einnahmen in Höhe von 1650 Euro einbrachte. Weitere 532 Euro kamen durch die Nutzung der Ver- und Entsorgungssäulen zusammen. Bezahlen konnten die Nutzer anfangs entweder auf dem Rathaus oder beim Platzwart, der abends den Stellplatz aufsucht. Inzwischen wurde testweise aber auch ein Briefkasten für die Bezahlung aufgestellt, der täglich geleert wird.

Auch als Reaktion auf entsprechende Rückmeldungen sowie Kommentare in Online-Portalen, dass die zehn Euro im Winter nicht gerechtfertigt seien, schlug die Stadt dem Gemeinderat nun vor, den Preis in den Monaten November bis März auf sechs Euro zu reduzieren. Das Gremium selbst ging aber noch einen großen Schritt weiter: Auf Antrag der Freien Bürgerlichen Wählervereinigung ist die Benutzungsgebühr nun ganzjährig auf fünf Euro reduziert worden. Ein Vorschlag, der bereits einmal Thema gewesen ist, und den der Gemeinderat nun im zweiten Anlauf einstimmig fasste. „Wir sehen das Angebot der Wohnmobilstellplätze eher als Werbemaßnahme für die Region. Es geht uns da nicht um die Einnahmen“, verdeutlichte Thomas Schwarz (FBWV), der den Antrag gestellt hatte. Zudem könnte durch die Kostensenkung die Zahl der Übernachtungen steigen. Thomas Haag aus der Aktiv-Fraktion, selbst Wohnmobilist, stimmte dem zu: „Fährt man durch das Allgäu oder über die Schwäbische Alb kommt man mit fünf Euro pro Nacht auch gut durch“, zog er einen Vergleich. Haag regte zudem an, an den Wohnmobilstellplätzen Tüten für Hundekot anzubringen. Sein Fraktionskollege Christoph Streicher äußerte zudem den Wunsch, dass die Beschilderung der Stellplätze verbessert werde, damit Urlauber diese leichter finden können.