Der Chor hat unterhaltsame, aber auch nachdenkliche Stücke präsentiert. Foto: avanti

Der Männerchor des TGV ist mit einem abwechslungsreichen Programm in der voll besetzten Kelter aufgetreten.

Großbottwar-Winzerhausen - Einen Abend für alle wollte der Männerchor des TGV Winzerhausen mit seinem diesjährigen Herbstkonzert bieten – also stand das Konzert am Sonntag auch unter dem Motto „Für Alle“. Zudem erhielt das Ganze mit dem Schlusslied „Für alle“ eine besondere Bedeutung. Mit dem bisher unveröffentlichten Arrangement für dieses Lied aus der Feder des Marbacher Komponisten und Dirigenten Achim Meyer erlebten die Zuhörer in der Kelter eine Art Premiere, die sich zum einen hervorragend anhörte und zum andern mit enormem Beifall aufgenommen wurde. Ein Erfolg also für den Arrangeur wie für das Konzert im voll besetzten Saal.

Das Publikum erlebte einen musikalisch vielseitigen Abend, der mit alpenländischer Volksmusik, Memories an Udo Jürgens sowie Melodien im Walzertakt und flotter Marschmusik, von kleinem und großem Chor vorgetragen, mit Solo-Interpretationen aufgelockert und ernsthaft-besinnlich aufgepeppt, abwechslungsreiche Unterhaltung bot – von Peter Traa vielwissend und amüsant moderiert.

Chorsprecher Rainer Claus begrüßte alle Gäste und dankte den Mitwirkenden für die aufgewendete Mühe, dem Schlagzeuger Willi Schlayer ebenso wie dem Mann am Klavier, Harald Sigle, der immer und immer wieder die Darbietungen begleitet. Und natürlich der charmanten Christel Pechmann, die seit etlichen Jahren das musikalische Kommando führt. Nicht zum ersten Mal mit von der Partie die Alphornbläser aus der Schweizer Partner-Gemeinde Illnau-Effretikon, krankheitshalber von fünf auf drei Mann geschrumpft, aber nicht minder eindrucksvoll. Immer wieder bewundernswert, wie sie ihre meterlangen Instrumente beherrschen, die keine Halbtöne zulassen, weil die Länge der Röhren nicht beeinflusst werden kann. Für die Zuhörer bieten die Alphörner aber stets etwas Besonderes.

Das Programm – mal vom großen und mal vom kleinen Chor, mal solistisch (Rainer Claus mit angenehmer Bass-Stimme) gestaltet – mit alpenländischer Volksmusik, Shanties, flotter Marschmusik und ins Gemüt treffenden Walzermelodien gespickt, mit verwegenen Seeräubersongs und unterhaltsamen, auch nachdenklich stimmenden Liedern bestückt, war abwechslungsreich gestaltet. „The drunken Sailor“ wurde ebenso besungen wie der griechische Wein, Anuschka ebenso gewürdigt wie der „mit 66 Jahren“ noch aktive Mann. Mit dem Udo-Jürgens-Schlager „Aber bitte mit Sahne“ wurde dafür geworben, das Leben leicht zu nehmen.

Das „Ave Maria der Berge“ wie auch der flotte „Fliegermarsch“ und das bekannte „Halleluja“ von Leonard Cohen wurden vom begeisterten Publikum mit viel Beifall bedacht und als Zugabe gefordert, was auch eingelöst wurde.

Mit „Ihr von morgen“ (arrangiert von Pasquale Thibaut) und dem „Vater unser“ von Eckart Hehrer gab’s auch ernste und besinnliche Töne, die schließlich mit der „Hymne an morgen“ mit dem Songtext von Udo Jürgens einen mahnenden Höhepunkt erreichten: „Ihr von morgen werdet wissen, was aus dieser Erde wird. Unsere Hoffnung ist zerschlissen und wir haben uns verirrt.“ Ernsthafte Töne, die in das Schlusslied „Für alle“ mündeten. Alles in allem: ein gefälliges Konzert, mit dem der TGV-Männerchor einmal mehr seine Gäste bestens unterhalten hat.