Das Haus am Wunnenstein geht in eine neue Ära. Foto: Frank Wittmer

Nach einer rekordverdächtigen Bauzeit von nur 14 Monaten ist das Pflegeheim der Karl-Schaude-Stiftung – nur wenige Meter vom bisherigen Standort entfernt – eingeweiht worden. Vertreter aus Politik und Kirche sind zu Gast.

Großbottwar-Winzerhausen - Nachdem der Umzug bereits im Februar über die Bühne gegangen war, ist der Neubau des Hauses am Wunnenstein in Winzerhausen jetzt mit einem vergnüglichen Festakt auch offiziell eröffnet worden. Am Freitag kamen Vertreter der betreibenden Karl-Schaude-Stiftung, der Stadt, der Politik, der Kirche und natürlich die Heimbewohner und Mitarbeiter selbst zusammen, um den Startschuss für eine neue Ära in der Pflegeeinrichtung zu geben. „Der heutige Tag ist ein Tag uneingeschränkter Freude und Zufriedenheit“, machte Hartmut Braun, Vorstandsvorsitzender der Karl-Schaude-Stiftung, in seiner Begrüßung deutlich. Sein Vorstandskollege Wolfgang Wagner sprach von einem „riesengroßen Stolz“, der ihn erfülle.

Das hängt vor allem auch mit der Rekordbauzeit des neuen Hauses am Wunnenstein zusammen. Gerade einmal 425 Tage, also 14 Monate, nach dem Spatenstich war der Umzug bereits erfolgt. „Ein völliger Wahnsinn“, kommentierte Wolfgang Wagner, der auf heitere Weise aus dem Bautagebuch zitierte.

Dass in seinen Worten – ebenso in jenen von Hartmut Braun – eine gehörige Portion Erleichterung mitschwang, ist der Tatsache geschuldet, dass die Stiftung mit dem Neubau mächtig unter Zeitdruck geraten war. Denn im bisherigen Gebäude – vis-à-vis zum Neubau auf der anderen Seite der Neckarwestheimer Straße gelegen – war der Pachtvertrag zum Ende des vergangenen Jahres gekündigt worden. „Nur ein kleines Wunder konnte da noch helfen“, erinnert sich Wolfgang Wagner an jene Nachricht aus dem Oktober 2015. Im Nachhinein stellte es sich als großer Glücksfall heraus, dass die Stiftung – in weiser Voraussicht – zu diesem Zeitpunkt bereits einen Teil des Grundstücks für den neuen Standort gekauft hatte.

Der von der Wohnbau Stein und weiteren 39 Firmen durchgeführte, 8,9 Millionen Euro teure Bau wurde nach dem Spatenstich im Dezember 2016 dann tatsächlich binnen der zur Verfügung stehenden Zeit fertiggestellt. Einen herzlichen Dank sprach Wolfgang Wagner nicht nur den beteiligten Firmen, sondern auch den Bewohnern aus, „die trotz gekündigtem Pachtvertrag und möglicher ungewisser Zukunft weiter in unsere Arbeit vertraut haben und bei uns geblieben sind“. Hartmut Braun verglich die Situation mit einem Schiff, das nach überstandenen Stürmen in einen beschützenden Hafen einläuft. „So haben wir die Karl-Schaude-Stiftung im nun elften Jahr unserer ehrenamtlichen Tätigkeit in sicheres Gewässer gesteuert.“

Das neue Gebäude mit einer Nutzfläche von 3256 Quadratmeter besteht aus 78 Einzelzimmern, womit es auch der veränderten Landesheim-Bauverordnung entspricht, die nur Einzelzimmer in Pflegeheimen vorsieht. Zum Angebot im Haus am Wunnenstein zählt neben der stationären Langzeitpflege auch die Kurzzeitpflege mit fünf Plätzen.

Zu der feierlichen Eröffnung waren unter anderem auch Landrat Rainer Haas, der CDU-Bundestagsabgeordnete Eberhard Gienger sowie der Großbottwarer Bürgermeister Ralf Zimmermann gekommen, die ebenfalls Grußworte sprachen. Und mancher hatte zum Einzug eine Gabe dabei: Ralf Zimmermann überreichte ein Gemälde von Dieter Konzelmann, das den Wunnenstein zeigt. Und Robert Stein, geschäftsführender Gesellschafter der Wohnbau Stein, spendete der Stiftung 5000 Euro. Zwischen den Grußworten unterhielt das Großbottwarer Duo „Young and Heart“, bestehend aus Julian und Ulrich Staudenmaier, die Gäste musikalisch – darunter der passende Liedtitel „Home“.