So könnte der Kindergarten nach der Sanierung aussehen. Foto: Jürg Schrembs

Architekt hat die Planungen im Ortschaftsrat präsentiert.

Großbottwar-Winzerhausen - Die Sanierung des Kindergartens steht beim Winzerhäuser Ortschaftsrat schon lange sehr weit oben auf der Wunschliste. Umso größer war die Freude in dem Gremium am Freitagabend, dass nach Jahren des Wartens Bewegung in die Sache kommt. Der Architekt Jürg Schrembs präsentierte einen Entwurf, der eine Generalüberholung samt Anbau im Eingangsbereich vorsieht. Die Runde war sich einig, dass die Planungen auf der Basis weiterentwickelt und möglichst rasch umgesetzt werden sollten.

Unklar ist allerdings, wann die Handwerker tatsächlich anrücken können, um die Einrichtung von Grund auf auf Vordermann zu bringen. Jürg Schrembs bat zwar in Richtung des Gemeinderats, der in der Sache das letzte Wort hat, die Planung freizugeben und das Baugesuch schnell einzureichen. Schließlich brauche es mindestens sechs Monate oder sogar ein Dreivierteljahr, bis das Landratsamt dann die Genehmigung erteile. Doch der Bürgermeister Ralf Zimmermann trat sogleich etwas auf die Euphorie-Bremse. „Das hier ist der erste Aufschlag. Heute kann kein Beschluss über den Bau und die Sanierung gefasst werden“, stellte er fest. Das Thema müsse erst im Gemeinderat diskutiert werden. Zudem benötige man eine Kostenschätzung. Ferner müssten Förderanträge gestellt werden. Wichtig sei jetzt aber, dass der Ortschaftsrat das Signal gibt, dass die eingeschlagene Richtung weiterverfolgt werden soll – was das Gremium mit voller Überzeugung tat.

Zuvor hatte Jürg Schrembs erläutert, was in dem Gebäude alles passieren soll. So sieht das Konzept unter anderem vor, das derzeitige Lager in eine Küche umzuwandeln, in der auch die Kids den Kochlöffel schwingen können. Eine Kompletterneuerung steht bei den sanitären Anlagen an. „Die Kloschüsseln haben, soweit ich weiß, schon 35 Jahre auf dem Buckel“, erklärte Schrembs. Neu hinzu kommen eine Dusche und ein Babywickelraum. Die Teeküche wird zurückgebaut, die Umkleiden sollen dem Bereich zugeschlagen werden, in dem die Mädchen und Jungs spielen, essen und sich begegnen. Um diese zentrale Fläche zusätzlich zu vergrößern, soll auch die Außenwand um zwei Meter ins Gelände verschoben werden. Beim Ruheraum will Jürg Schrembs den Zuschnitt belassen, wie er ist. Es soll aber eine weitere Tür eingebaut werden, um den Saal auch von außen erschließen zu können. Ein Nebenraum wird überdies zum Schlafraum umgestaltet.

„Das Schönste ist für mich, dass wir eine komplett neue Eingangssituation schaffen werden“, sagte Jürg Schrembs. Diese wird sich so darstellen, dass die Garderobe in einem schicken Glas-Holz-Anbau untergebracht sein wird – was sie vom Rest des Kindergartens entkoppelt. „Die Eltern können ihre Kinder dort ohne größere Probleme abgeben und umziehen, ohne dass der eigentliche Betrieb dadurch gestört wird“, erklärte Jürg Schrembs, der zudem darauf hinwies, dass in der Einrichtung eine Fußbodenheizung installiert wird. Betrieben wird diese auf Basis einer Luft-, Wasser-, Wärmepumpe. Den Strom zieht die Pumpe von einer Fotovoltaikanlage auf dem Dach, das in Teilen auch begrünt werden soll.

Schrembs schätzt, dass die Umgestaltung sechs bis acht Monaten in Anspruch nehmen wird. Das Vorhaben sei nicht im laufenden Betrieb zu stemmen. Die Kinder müssten vorübergehend ausquartiert werden. „In den sauren Apfel müssen wir beißen. Wir haben jetzt die Chance, das richtig zu machen“, stellte der Fachmann fest. Wo die Mädchen und Jungs während der Sanierung Unterschlupf finden, ist noch nicht fix. „Es ist aber selbstverständlich ein großes Anliegen, dass die Kinder im Ort bleiben“, betonte der Ortsvorsteher Friedrich Link, der als eventuelle Ausweichflächen unter anderem die Kelter und die Verwaltungsstelle ins Spiel brachte. Diese Frage müsse aber die städtische Kindergartenfachberaterin Cornelia Ostwald klären.