Nachwuchsbands bekommen in Winzerhausen ein Podium. Foto: Veranstalter

Der Jugend-Band-Contest geht am 30. April in die dritte Runde. Das Festival in Winzerhausen gewinnt bei den Nachwuchsmusikern des Großraums an Beliebtheit.

Großbottwar-Winzerhausen - Die Idee zu einem Jugend-Band-Contest im Bottwartal entstand einst im Kreise der politischen Gruppierung Aktiv aus einer Stammtischlaune heraus. Innerhalb kürzester Zeit und mit entsprechend heißer Nadel wurde 2014 schließlich auch an der Umsetzung des Musikfestivals für junge Künstler gestrickt. Bei der zweiten Auflage lief dann schon alles in geordneteren Bahnen ab – und das Zuschauerinteresse war mit rund 700 Besuchern unter dem Wunnenstein bereits enorm. „Das war eine Bestätigung für uns“, sagt Thomas Haag, der das Event mit seiner Frau Monika, Christoph Streicher, Steffen Lentmaier, Uli Staudenmaier, Mandy Brand und Beate Baltzer stemmt. „Und jetzt haben wir schon einen gewissen Anspruch an das Ganze. Die Veranstaltung ist erwachsen geworden. Wir wollen dieses Mal auch die 1000-Zuschauer-Marke knacken“, erklärt Thomas Haag.

Die Chancen dafür dürften nicht schlecht stehen. Inzwischen hat sich das Festival nämlich einen Namen gemacht. Auch über die Grenzen des Bottwartals hinaus. Das zeigt sich nicht zuletzt daran, dass Anfragen von Gruppen aus Kornwestheim oder Bönnigheim eingingen. Außerdem signalisierte die eine oder andere Formation, die im vergangenen Jahr bei dem Contest auf der Bühne stand, schon früh, dass sie auch bei einer Neuauflage gerne mit von der Partie wäre. „Es wächst jedes Jahr“, stellt Christoph Streicher fest.

Für die Bands ist das Event aus mehreren Gründen attraktiv. Einerseits haben sie die Möglichkeit, ihre Songs vor einem großen Publikum zu präsentieren. Andererseits wird ihnen dabei etwas zur Verfügung gestellt, was sie sich normalerweise nicht leisten können: „ein Top-Equipment“, wie Steffen Lentmaier betont. Darüber hinaus warten interessante Preise auf die Teilnehmer. Der Gewinner darf sich zwei Tage ins Tonstudio Othis in Ebersbach zurückziehen, um dort Lieder aufzunehmen. Der Zweitplatzierte kann immerhin an einem Tag Tracks in dem Studio einspielen. Die anderen Bands gehen ebenfalls nicht mit leeren Händen nach Hause. Sie erhalten einen Gutschein für das Soundland in Fellbach, wo sie sich mit Musikequipment eindecken können. Überdies wird ein Förderpreis für junge Talente ausgelobt. Der Sieger bekommt ein Bandcoaching bei der Musikakademie Staudenmaier in Großbottwar. Damit soll gezielt eine der jüngeren Gruppen gefördert werden. Also eine Band, in der die Jury zwar Potenzial sieht, die aber noch hier und da ein wenig Feinschliff benötigt, erklärt Christoph Streicher.

Wobei unterm Strich keine der Formationen beim Jugend-Band-Contest schon im Zenit ihrer musikalischen Schaffenskraft stehen dürfte. Denn alte Hasen sind nicht unter den Mitwirkenden. Das Durchschnittsalter wurde auf 25 Jahre begrenzt. Eine Neuerung im Vergleich zur Auflage 2015. „Da war der Wettbewerb offen“, sagt Steffen Lentmaier. „Wo die Gruppen herkommen, spielt aber weiter keine Rolle“, fügt Uli Staudenmaier hinzu. Der Wunsch wäre zwar, dass alle Teilnehmer im Bottwartal verwurzelt sind, erklärt Steffen Lentmaier. Aber letztlich gehe es darum, generell der Jugend eine Plattform zur Verfügung zu stellen. „Normalerweise haben die jungen Künstler ja diese Bühne nicht, und die wollen wir ihnen bieten“, betont Thomas Haag.

Beworben haben sich bis dato sechs Formationen. Bei Live Wire handele es sich um eine Gruppe, die aus Schülern der Musikakademie Staudenmaier bestehe, erzählt deren Leiter Uli Staudenmaier. Live Wire hätten Rocksongs in petto. Parakleo aus Beilstein spielten Indie-Rock und -Pop. Ebenfalls in der Rockecke sind Wings of Illusion angesiedelt, die aus dem Großraum Marbach stammen und erstmals unterm Wunnenstein vorbeischauen werden. Nikos Chatzivasiliadis und Ruben Kimmig waren mit ihren Coverstücken hingegen schon 2015 auf dem Parkplatz am Wunnenstein am Start. Damals allerdings unter dem Namen De Niru, nun geben sie als Layrs musikalisch Vollgas. Unsigned aus dem Bottwartal präsentieren Coversongs aus den 50er Jahren bis heute in akustischem Gewand und mit einer Prise Country gewürzt. Dazu steht eine Band der Music Academy Stuttgart auf der Teilnehmerliste. „Die sind 14 bis 15 Jahre alt und covern auch“, erläutert Ulrich Staudenmaier. Das Line-up ist damit fast komplett. Nur zwei Bands können noch mitmischen. „Acht Gruppen sind das Limit“, sagt Steffen Lentmaier. „Man muss ja auch einen Soundcheck machen“, gibt er zu bedenken. Und inklusive Aufbau sei man an dem Tag ohnehin schon 20 Stunden mit dem Festival beschäftigt.