Für eine Zwerchfellmassage sorgten die „Fleckabutzer“ aus Löchgau mit Bettgeflüster Foto: Frank Wittmers

Der Turn- und Gesangverein füllt die Kelter mit 130 Besuchern restlos.

Großbottwar-Winzerhausen - Volles Haus in der Kelter in Winzerhausen am Samstagabend: Bei der Jahresfeier boten die Gruppen des Turn- und Gesangvereins (TGV) einen launigen Abend, der von deutschsprachigen Alpenballaden bis zu ausgefallenen Yoga-Figuren reichte.

Dabei war man krankheitsbedingt dezimiert, wie schon der Männerchor zu Beginn feststellen musste. Mit 24 sehr sangesfreudigen Männern war der Liederkranz unter der „festen Hand“ der Dirigentin Christel Pechmann trotzdem bestens aufgestellt. „Ergreift das Glas und stoßet an im Freundeskreis“, sangen die Männer und das Publikum folgte der Aufforderung nur zu gerne. Auch der Vorsitzende Franz Tingler konnte an der Jahresfeier nicht teilnehmen, so dass sein Stellvertreter Michael Haisch die Begrüßung und später die Ehrungen übernahm. 70 Jahre im Verein sind Alfred Heusel und Josef Stark, 50 Jahre Horst Deiss, Thomas Hörmann, Reiner Stark und Hartmut Stickel, 40 Jahre Michael Jung, Roland Luithle und Silvia Rothacker, 30 Jahre Martin Kazenwadel, Sarah Hörmann, Heidi Traa, 20 Jahre Lisa Baumann, Ilse Claus, Bastian Gruber, Ann-Kathrin Hanke, Edith Hartmann, Melanie Laufenberg, Tanja Maier, Silke Rossler und Dominik Schrembs.

Mit tollen Outfits und flotten Tänzen wussten die bewegten Frauen von „move women“ zu begeistern. Das Abba-Medley stockte zwischendurch zwar aufgrund „menschlichen Versagens“, dafür durften die Damen ihr Stück gleich zweimal aufführen. „Entschuldigung für meinen nervösen Finger“, meinte der ansonsten souveräne Moderator Heiko Sommer für die Unterbrechung mitten im Tanz.

Zum Ende gab es noch eine Auflockerungsübung fürs Publikum. Für eine Zwerchfellmassage sorgten die „Fleckabutzer“ aus Löchgau mit Bettgeflüster der besonderen Art. Da war die Rede von „Corega Straps“, den Dessous für Senioren, olympischem Sex– alle vier Jahre einmal – oder der schwäbischen Variante: „Mir hen’s uns uffg’schpart!“

„Rio tanzt von Klein bis Groß“ hätte das Programm der Jahresfeier lauten können. Nach den tanzenden Frauen zeigte der Nachwuchs von den „Dance Girls“ sein Können. „Von der Enkelin bis zur Großmutter schwingen alle das Tanzbein“, meinte Renate Vogt begeistert, die mit ihrer Gruppe „Tanz in den Morgen“ zeigte, dass auch die älteren Semester noch eine kesse Sohle aufs Parkett legen. „Schuld war nur der Bossa Nova“ hieß es da, und bei „Atemlos“ klatschten wieder alle begeistert mit. Die neue Yoga-Gruppe um Roland Draht zeigte einige Dehnübungen. Die zu diesem Zeitpunkt schon länger unten Sitzenden konnten ihre Schultern lockern und über die halsbrecherischen Figuren des „Mr Germany Fitness“ Matthias Krenkler staunen. „Yoga ist nicht nur für den Körper, sondern auch für die Seele“, bemerkte Roland Draht.

Großen Applaus bekamen auch die singenden Männer, die zwar nicht tanzten, aber mit alpenländischen Popballaden Gänsehautmomente schafften. Von Hubert von Goisern ist „Heast as net“, Oswald Sattler hat das „Ave Maria der Berge“ komponiert. Lautmalerisch klangen dabei die Glocken durch den Saal. Die Männer sangen mit viel Freude und Inbrunst. Mit Liedern von Udo Jürgens ging es ins Finale.

Bei der Europa-Hymne „Für Alle“ hatte Rainer Claus kurzfristig den Solopart übernommen und bot – wie alle Lieder der Männer auswendig gesungen – nochmal ein beeindruckendes Erlebnis. Stimmungsvoll mit „Butterfly“ verabschiedete sich der Männerchor von der Bühne und beschloss damit das bunte und abwechslungsreiche Programm.