Glasfaser – schön wär’s! Die Internetversorgung in der Winzerhäuser Ortsmitte ist in der Kritik. Foto: dpa

Bürger machen sich im Ortschaftsrat über die ungleiche Internet-Versorgung im Teilort Luft.

Großbottwar-Winzerhausen - Die ungleiche Verteilung des Internets sorgt in Winzerhausen weiter für erheblichen Ärger. Das wurde in der Einwohnerfragestunde vor der Ortschaftsratssitzung am Freitag deutlich.

Ein Einwohner berichtete, die Internetversorgung in der Ortsmitte sei immer noch „ein Unding“, wenn man nicht über LTE gehe. Manche Anbieter würden sogar Verträge verweigern. „Wenn jetzt sowieso die Straßen aufgerissen werden, könnte dann nicht gleich Unitymedia vor Ort was machen?“, wollte er wissen. Ein anderer Bürger sagte, er fühle sich inzwischen als „Steuerzahler zweiter Klasse“. Für ihn sei es unverständlich, warum man im Neubaugebiet „Wanne“ inzwischen schnelles Internet habe, woanders aber nicht.

Bürgermeister Ralf Zimmermann erläuterte den komplizierten Sachverhalt. Das Problem sei, dass der Markt privatisiert worden sei. Deshalb dürfe man als Kommune nur dann einschreiten, wenn wirklich eklatantes Versagen vorliege. „Und das Problem ist, dass Winzerhausen laut dem Breitbandatlas der Bundesregierung geradezu ein Leuchtturm im Hinblick auf die Internetversorgung ist.“ Das heißt: „Wir dürfen nichts unternehmen, aber wir tun es trotzdem und sind mit Unitymedia in Kontakt getreten.“ Die Firma habe auch versprochen, in zwei bis drei weiteren Abschnitten das gesamte Dorf zu versorgen.

Bislang sei das allerdings erst eine mündliche Zusage, und wann das der Fall sein solle, wisse man trotz Abstimmung auch nicht. „Möglicherweise warte man ab, ob es mit der neuen Bundesregierung, wenn sie denn steht, Fördergelder gibt“, gab Zimmermann zu bedenken. Man werde aber auf alle Fälle zumindest Leerrohre verlegen. Die „Wanne“ sei im Übrigen nur deshalb schon angeschlossen, weil das dicke Hauptkabel in diesem Gebiet in den Weinbergen liege. „Und da ist der kürzeste Weg nun mal bis zur „Wanne“, so der Bürgermeister.

Ortsvorsteher Friedrich Link wies darauf hin, dass der Landesbeauftragte für Informationstechnologie, Stefan Krebs, bereits hier gewesen sei und sich informiert habe. Der politische Druck sei also da. Und er ergänzte: „Für uns ist es genauso schlimm wie für Sie.“