Die beiden Neubauten in der Winzerhäuser Ortsmitte sollen später direkt an den Dorfplatz angrenzen. Foto: Archiv (Werner Kuhnle)

Im Ortschaftsrat ist ein neuer Entwurf zur Gestaltung der Winzerhäuser Ortsmitte mit Dorfplatz vorgestellt worden. Dieser ist von den Räten für die weitere Planung freigegeben worden. Das Konzept vereint gestalterische Aspekte und Funktionalität.

Großbottwar-Winzerhausen - Die Geschichte hat schon mehrere Jahre auf dem Buckel“ – das weiß auch Stadtplaner Manfred Mezger vom Büro mquadrat. 2010 ist die Idee eines Winzerhäuser Dorfplatzes im Rahmen der beginnenden Ortskernsanierung auf das Tablett gekommen. „Keine Neuigkeit also“, so Mezger in der Ortschaftsratssitzung am Freitagabend. Doch den neuen Entwurf, dem die weitere Planung zugrunde liegen wird, kannte das Gremium noch nicht.

„Der Dorfplatz soll einen Treffpunkt im Ort darstellen“, läutete Manfred Mezger seine Präsentation ein. Daher habe er bei der Planung neben der Gestaltung viel Wert auf die Funktionalität gelegt. Der Entwurf enthält deshalb auch Parkplätze – zehn Stück an der Zahl. „Die Anzahl konnte reduziert werden, da eine andere Lösung für die Problematik an der Kelter gefunden worden ist“, erklärte der Stadtplaner. Einer der Plätze soll für Behinderte ausgewiesen werden. Hierbei sah Marlene Gerstberger (SPD) jedoch die Gefahren, dass die Plätze dauerhaft von den Anwohnern der derzeit entstehenden Wohnhäuser belegt werden. „Pro Wohnung muss ein Stellplatz gestellt werden“, informierte Bürgermeister Ralf Zimmermann über die Bedingungen an den Bauherren. In der Realität reiche das aber oft nicht aus. „Die Parkdauer könnte auf zwei Stunden begrenzt werden“, schlug Susanne Pantle (FBWV) als Lösung vor. Man müsse aber zunächst konkret sehen, wie die neuen Parkflächen genutzt werden.

Für die Gestaltung des Dorfplatzes warf Manfred Mezger einen Pflasterbelag in den Raum. Der beschränke sich aber nur auf die tatsächliche Fläche – für die Grönerstraße, die entlang des Platzes führt, empfiehlt er diesen Bodenbelag nicht. Zum einen wegen des Lärms und wegen des Verkehrs: „Der Unterhalt wäre eine Daueraufgabe.“

Der Übergang von den Parkplätzen zum „Aufenthaltsbereich“ soll dann durch eine Treppe erfolgen. Das sei nicht nur optisch eine Trennung, sondern auch nötig, da die Hauseingänge – in den Gebäuden sollen sich wenn möglich Läden ansiedeln – auf einem anderen Höhenniveau als die Straße liegen. „Der Platz ist aber auch über eine Rampe erreichbar“, garantierte Mezger die Barrierefreiheit des Dorfplatzes. Sollte die Treppe nicht gewünscht sein, könnte man die Flächen auch mit Barrieren trennen.

Apropos Zugang zum neuen Dorfplatz: Zur Neugestaltung der Ortsmitte gehört auch die Vergrößerung des Kurvenradius Grönerstraße/Auensteiner Straße. „Das muss aber nicht gleich sein“, schränkte der Stadtplaner ein. Es sollte allerdings auch Teil der Bereinigung des Bereiches sein. Christoph Streicher (Aktiv!) beantragte zudem einen Gehweg entlang der Kurve Grönerstraße/Lechgasse. Ein Weg sei aufgrund der Straßenführung und der Nähe zu den Wohnhäusern nicht sinnvoll, so Mezger.

Abschließend soll der Dorfplatz mit Bäumen, Pflanzbetten, einer Liegebank und Lichtstelen aufgehübscht werden. Das Thema Wasser sei in Winzerhausen immer wieder in den Vordergrund gerückt – daher plane man einen Brunnen als Zentrum des Dorfplatzes. „Den könnte man eventuell als Weinfass mit Sitzbank gestalten“, lautete die Idee von Mezger. Die verleitete den Ortsvorsteher Friedrich Link direkt zu einer Ankündigung: „Wenn ich dann noch im Amt bin, füllen wir den mit Trollinger.“