Weil der Christbaumweitwurf Foto: avanti

Das Glühfest der Freiwilligen Feuerwehr hat zahlreiche Besucher gelockt – dem Wetter zum Trotz.

Großbottwar - Feuerwehrleute sind harte Jungs und Mädels, die vor keiner Unbill zurückschrecken. Auf die Besucher ihrer Feste scheint das aber genauso zuzutreffen. Denn obwohl es am Samstag in Strömen regnete und sich auch die eine oder andere Schneeflocke darunter mischte, kamen rund 200 Besucher zum Glühfest, das die Großbottwarer Freiwillige Feuerwehr nach dem Premierenerfolg im letzten Jahr zum zweiten Mal veranstaltete. „Das ist wie beim wahren Einsatz, man muss mit den Gegebenheiten arbeiten“, schmunzelte Sascha Alber, der Abteilungskommandant der Floriansjünger. Und das hatte man in kreativer Art und Weise getan.

In auf hohen Dreibeingestellen platzierten Feuerschalen loderten wärmende Flammen, beheizte Fässer samt Ofenrohr waren zu Stehtischen umfunktioniert worden, und als der Regen stärker wurde, konnte man sich auch in die Fahrzeughalle begeben. Die war extra ausgeräumt worden; nur ein Fahrzeug stand noch darin. Stattdessen waren bunte Lichter montiert und mit Kerzen geschmückte Biertische aufgestellt worden. Daran saßen die Besucher und ließen es sich schmecken. Denn auch beim angebotenen Essen zeigten sich die Mitglieder der Wehr kreativ. Die klassische schwäbische Maultasche wurde, zwischen zwei Brötchenhälften gelegt, zum Burger oder, zerteilt und mit Ketchup und Currypulver angerichtet, eine schmackhafte Alternative zur Currywurst. Dazu gab’s zum Beispiel Glühwein und Punsch oder an der Bar auch verschiedene Mixgetränke. Draußen vor der Halle lagerten fünf ausgediente Weihnachtsbäume in verschiedenen Größen, die extra vom Häckselplatz „Letterle“ geholt worden waren. „Wir haben uns im Ausschuss überlegt, dass man Christbäume doch nicht nur aus dem Fenster werfen, sondern auch mal weit werfen kann“, sagte Alber.

Der Wettbewerb, der im letzten Jahr gut angekommen war und bei dem es die Besucher in drei verschiedenen Klassen mit den unterschiedlichsten Wurftechniken auf bis zu acht Meter gebracht hatten, fiel dieses Mal allerdings – im wahrsten Sinne des Wortes - ein wenig ins Wasser.

Zwar wurde immer mal wieder geworfen, aber die deutlich bessere Stimmung kam bei einer neuen Idee in der wetterfesten Halle auf: Hier galt es, etwa zehn Zentimeter dicke Stämme möglichst schnell zu zersägen. Allerdings nicht auf herkömmliche Weise, sondern mit dem Pedalantrieb eines Fahrrads.

Das Vorderrad war ausgebaut, stattdessen war eine Säge montiert worden, deren Blatt man mit einem Strick festhalten musste. Zwei Durchgänge gab es, am Ende stand die beste Zeit fest: Mit 9,45 Sekunden eifrigen Strampelns siegte Pascal Meyer knapp vor Bürgermeister Ralf Zimmermann, der 9,74 Sekunden benötigte, bis das Stammstück auf den Hallenboden plumpste. Die Radsäge sei eine Leihgabe der Ausbildungsabteilung eines bekannten Sägenherstellers, die man für den Zweck ausgeliehen habe, sagte Sascha Alber. Für Stimmung sorgte auch die flotte Musik aus den Lautsprechern. Aus Rücksicht auf die Nachbarn zog man im Laufe des Abends deshalb endgültig in die Halle um. „Bis ein Uhr haben wir eine Ausschankgenehmigung“, sagte der Kommandant Martin Fähnle.

Deren Ende war allerdings noch kein Grund, auch mit dem Feiern aufzuhören. Erst gegen zwei Uhr morgens traten die letzten Besucher den Heimweg an.