„Wein, Wandern und Genuss“ hat sich laut Anja Behnle etabliert. Foto: Archiv (Kuhnle)

Stadträte sehen Möglichkeit, um das Angebot der Tourismusgemeinschaft weiter anzukurbeln.

- Im Turnus von zwei Jahren wird in jeder der acht beteiligten Kommunen der Tourismusgemeinschaft Marbach-Bottwartal (TGMB) ein Sachstandsbericht zur aktuellen Arbeit des Zusammenschlusses vorgelegt. War dies jüngst bereits in Marbach der Fall, war am Mittwochabend nun der Gemeinderat in Großbottwar an der Reihe. Anja Behnle, die Geschäftsstellenleiterin der TGMB, stellte dabei Zahlen, Werbemaßnahmen und Angebote vor. So werde derzeit die Ausschilderung der Wanderwege verbessert. „Eine Maßnahme, die sich verzögert hat, die aber wohl in diesem Jahr abgeschlossen wird“, sagte Behnle. Einen weiteren Schwerpunkt möchte die TGMB – auch dank einer neuen Mitarbeiterin – auf den Bustourismus legen und hierfür ein lohnendes Angebot schaffen.

Etabliert und erfolgreich sei laut Anja Behnle das Angebot „Wein, Wandern und Genuss". Bei dem Aktionstag machen die Teilnehmer auf zwei Rundwegen Station an „Genuss-Stationen“ bei Weinbetrieben und werden durch Lesungen unterhalten. Die Zahl von circa 1000 Teilnehmern pro Strecke und das Einzugsgebiet aus dem Großraum Stuttgart-Heilbronn tragen hier zur Zufriedenheit bei, heißt es im Bericht.

Ein Schwerpunkt der TGMB-Arbeit sei es inzwischen auch weniger, touristische Angebote zu initiieren und zu bündeln, sondern die Region mit der Marke „Wein-Lese-Landschaft Marbach-Bottwartal“ weiter aufzubauen. Im Gemeinderat sorgte das nicht nur für Wohlwollen. „Ich habe den Eindruck, das Bottwartal wird hier nur auf den Wein reduziert. Das Angebot ist insgesamt sehr weinlastig“, meinte Thomas Haag von der Aktiv-Fraktion. Das möge zwar viele Menschen ansprechen, aber eben auch nicht alle. Anja Behnle stimmte zu, dass Wein und Literatur eine gewichtige Rolle spiele. Als „Speerspitze“ bei der Außendarstellung sei dies auch als Marketingaspekt wichtig, da es sich um ein Alleinstellungsmerkmal handele, mit dem man sich von anderen Regionen abhebe. „Dadurch sind wir landesweit präsent“, erläuterte sie.

Den Vorwurf, das Angebot sei zu sehr auf den Wein gemünzt, ließ Anja Behnle aber nicht gelten und nannte Museen, Wanderungen, Burgführungen, Radtouren und Gruppenbesuche als Mosaiksteine. Zudem seien der Entwicklung der TGMB – was neue Angebote angeht – Grenzen gesetzt. „Da müsste man über eine personelle Aufstockung nachdenken“, so Anja Behnle.

Doris Daniel (SPD) regte an, die Zusammenarbeit mit den Historischen Vereinen zu verbessern. „Da ist viel Wissen vorhanden, das den Menschen zugänglich gemacht werden könnte.“ Anja Behnle meinte, es gebe Kontakt, gefragt seien aber eher die Vereine selbst. Genauso sei das bei der Zusammenarbeit mit den Übernachtungsstätten, so die Geschäftsstellenleiterin, nachdem Robert Wien (FBWV) „Nachholbedarf bei der Vernetzung der Hotels“ moniert hatte. Behnle machte hier auch deutlich, dass der Schwerpunkt ein anderer sei. „Wir sind eine klassische Tagestourismusregion. Das ist auch kein Tourismus zweiter Klasse.“