Beim zweitägigen Bühnenprogramm ist für jeden Geschmack etwas dabei gewesen. Foto: Werner Kuhnle

Beim zweitägigen Bühnenprogramm ist für jeden Geschmack etwas dabei gewesen.

Großbottwar - Musik auf der Bühne – das ist nicht ungewöhnlich. Aber wie ist das mit Yoga? Oder mit Malen? Dass auch das machbar und unterhaltsam ist, hat das Programm unter Beweis gestellt, das die Marbacher Zeitung auf Wunsch des Bundes der Selbstständigen auf die Beine gestellt hat. „Wir wollen Menschen aus Großbottwar zeigen, die etwas Besonderes leisten und können“, erklärte MZ-Geschäftsführer Kai Keller, der mit der Leiterin der Lokalredaktion, Karin Götz, abwechselnd moderierte. Und er hielt Wort.

Die Musik spielte eindeutig die Hauptrolle. Angefangen von der schwungvollen Umrahmung der offiziellen Eröffnung durch den Harmonika-Verein über Sally Grayson, die als Teilnehmerin der Casting-Show „The Voice of Germany“ weit über die Storchenstadt hinaus bekannt wurde, die Coverband „Unsigned“ mit Titeln von den Fünfzigerjahren bis heute, die Musikakademie Staudenmaier mit Kostproben aus dem Musical „Tabaluga“, die Schottin Dale Wilde, die dieses Mal statt heimatlicher Folkore bekannte Oldies im Programm hatte, bis hin zu der Band „Men’s Shack“ und Sänger Russell Lestrade. Das Publikum wippte oder sang immer wieder mit, wenn es nicht gerade mit Essen oder Trinken beschäftigt war.

Die mittelalterliche Tanzgruppe Danza MAGica, der Nachwuchs der TSC Dance Inspiration und die Yoga-Lehrerin Satya Olga Becker brachten trotz der hohen Temperaturen Bewegung auf die Bühne. Gegen die Hitze gab es von der Yoga-Expertin gleich einen praktischen Tipp: „Wenn man die Zunge rollt oder quer legt und dann laut zischend einatmet, kühlt es den Körper, und man kann gut schlafen.“ Einen Versuch ist es allemal wert.

Versucht werden konnten auch zwei Weine der Bottwartaler Winzer, und das Ganze auch noch kostenlos und mit fachkundigen Kommentaren des Winzers und Weinexperten Albert Schlipf. Während die Gäste sich den Pinot Gris und die Neukreation in der Aurum-Reihe, einen Muskattrollinger, schmecken ließen, erfuhren sie unter anderem, dass für die Weine heute die Devise gilt: „Mit den Füßen im Bottwartal, mit dem Blick in die Welt“ Zudem gab es wertvolle Tipps für den Weingenuss: „Wein trinken kann man immer, wenn die Uhrzeit zweistellig ist, aber man sollte damit aufhören, wenn sie wieder einstellig ist.“

Um ganz andere Gewächse als die edlen Reben ging es bei dem Kräuterexperten Roland Draht, der gleich einen ganzen Strauß verschiedener Wildkräuter mitgebracht hatte, aus denen man prima einen Salat machen kann – die Hauptzutaten sind Löwenzahn, Brennnesseln und Sauerampfer. „Wer Wildkräuter isst, hat keinen Vitaminmangel mehr“, zeigte sich Draht überzeugt und zeigte auch gleich seinen „Fakir-Trick“: „Wenn man die Brennessel von unten isst, brennt sie nicht.“ Ein Besucher machte es ihm nach, bei ihm ging es allerdings mangels Übung nicht ganz ohne Brennen ab. Doch „das ist gut gegen Rheuma“, hatte der Kräuterfachmann gleich einen Trost parat.

Wie Gemälde in Acryl, Aquarell- oder Temperatechnik entstehen, zeigte die Malgruppe „Kunstwerkstättle“, die sich unter der Leitung von Gisela Göppel alle 14 Tage in der Burgermühle trifft. Sie erklärten den Kunstinteressierten nicht nur, worauf es beim Malen ankommt, sondern man durfte ihnen auch bei der Entstehung ihrer Werke über die Schulter schauen. Malen oder vielmehr Malern war auch der Schwerpunkt von Carsten Hofferbert und Werner Weiß, die die Arbeit der Theo-Lorch-Werkstätten präsentierten.