Der Knotenpunkt vor den Bottwartaler Winzern birgt Konfliktstoff. Foto: Archiv (Kuhnle)

Die Stadt Großbottwar hofft seit acht Jahren auf einen Kreisel am Knotenpunkt bei den Bottwartalern Winzern. Das Land will sich aber erst um Gefahrenstellen kümmern.

Großbottwar - Eine Pressemitteilung des Grünen-Landtagsabgeordneten Daniel Renkonen hat in Großbottwar gestern für eine erneute Ernüchterung in puncto Kreiselbau am Knoten Oberstenfelder Straße/Landesstraße 1100 gesorgt. An der Kreuzung, an der auch eine Esso-Tankstelle und die Bottwartaler Winzer angrenzen, hapert es seit vielen Jahren mit dem Verkehrsfluss. Renkonens Nachricht: Der Verkehrsminister Winfried Hermann habe das Projekt „leider erst als mittel- oder langfristig“ verwirklichbar eingestuft.

Der Knotenpunkt sei trotz seiner Defizite keine Unfallhäufungsstelle, habe das Ministerium ihm mitgeteilt, berichtet Renkonen. Den Bau des Kreisels habe das Verkehrsministerium deshalb zurückgestellt. Er sei nicht möglich, weil das Land erst die gefährlichen Stellen beseitigen müsse. Renkonen versprach, das Projekt trotzdem nicht aus den Augen zu verlieren. „Ich werde das Vorhaben weiterhin begleiten und mich für eine Umsetzung in den kommenden Jahren einsetzen.“Mit dem Bau des Kreisels würde der Großbottwarer Bürgermeister Ralf Zimmermann am liebsten sofort anfangen. „Wir haben uns sehr engagiert, Grundstücke erworben und eine Planung vorgelegt“, berichtet der Rathauschef. Jahr für Jahr schiebe die Stadt jedoch den dafür vorgesehenen Haushaltsrest von 250 000 Euro in den nächsten Etat. „Das sorgt bei uns im Gemeinderat jedes Jahr für Ärger.“ Zimmermann hofft angesichts der abgeschlossenen Vorarbeiten trotzdem noch auf ein baldiges „Go“ aus dem Ministerium: „Wir stehen Gewehr bei Fuß und sind auch bereit, unseren Eigenanteil zu bezahlen.“ Bisher kalkulierten die Beteiligten mit Gesamtkosten von rund 515 000 Euro. Dieser Betrag werde sicherlich steigen, glauben Renkonen und Zimmermann.An dem Knotenpunkt stellen sich laut Bürgermeister verschiedene Probleme. „Die Lastwagen tun sich schwer, vom Gelände der Bottwartaler Winzer auf die L 1100 einzubiegen.“ Bedingt durch die Esso-Tankstelle, gebe es öfter Rückstaus. Von der Autobahn 81 aus führen viele durch die Oberstenfelder Straße weiter in Richtung Oberstenfeld, auch wenn es besser wäre, wenn die Fahrzeuge den Weg über den Storchenkreisel nähmen. „Der Verkehr hat insgesamt zugenommen“, sagt Ralf Zimmermann, der von 15 000 Fahrzeugen täglich weiß: „Das ist nicht nichts.“

Für eine baldige Umsetzung des Projekts spreche die bereits mit den Verkehrsbehörden abgestimmte Planung, betont Ralf Zimmermann. Schließlich habe die Stadt bei der Sanierung der Landesstraße 1100 vor einigen Jahren bewusst in Kauf genommen, dass der Abschnitt zwischen dem Knotenpunkt und dem Ortsausgang in Richtung Oberstenfeld bewusst zurückgestellt worden sei. „Die Straße muss in den nächsten Jahren sowieso saniert werden – es wäre doch schön, wenn hier eine Lösung gefunden würde, die beide Projekte miteinander verbindet.“