Auf dem Stadthallenareal befinden sich jetzt noch Eidechsen. Wenn sie umgezogen sind, können die Bauarbeiten starten. Foto: Werner Kuhnle

Das Gebäude könnte bei gutem Bauverlauf im Frühjahr 2019 eingeweiht werden.

Großbottwar - Als er im Kampf um den Bürgermeisterposten steckte, hat sich Ralf Zimmermann klar positioniert und sich für eine „zeitnahe Umsetzung“ der neuen Stadthalle im Winzerhäuser Tal ausgesprochen. Rund sieben Jahre sind seither vergangen, Ralf Zimmermann strebt bald einer zweiten Amtszeit entgegen – aber das Gebäude steht aus unterschiedlichen Gründen immer noch nicht. Doch in diesem Jahr soll das Millionenprojekt nun endgültig an den Start gebracht werden. Der Spatenstich werde für den Frühherbst anvisiert, kündigt der Rathauschef an. „Im Frühjahr 2019 könnte die Stadthalle dann frühestens fertig sein“, fügt er hinzu.

Zunächst müssen jedoch die Zauneidechsen, die sich weiter auf dem Gelände tummeln, umgesiedelt werden. Ein Umstand, wegen dem das Vorhaben schon seit Monaten in der Warteschleife hängt. Denn die Tiere können erst eingesammelt werden, wenn die Temperaturen sich in höheren Gefilden einpendeln. „Das macht dann ein Experte. Er ist schon beauftragt“, sagt Ralf Zimmermann. „Jetzt sind die Eidechsen aber noch in der Winterstarre“, ergänzt er. Und zum Abtransport müssten sich die Reptilien bewegen. Der Bürgermeister schätzt, dass es ab April warm genug ist und der Spezialist dann seine Arbeit aufnehmen kann. Der Fachmann werde wohl etwa einen Monat brauchen, um die Zauneidechsen aufzuspüren und zu ihrem neuen Zuhause zu bringen. Nach der Umsiedlungsaktion folgten Kontrollgänge, bei denen bestätigt werden müsse, dass wirklich alle Echsen erwischt wurden. Ist das der Fall, könne das Terrain freigegeben werden.

Tatsächlich entdeckt habe man auf dem Areal im Winzerhäuser Tal zwar lediglich zwei junge und eine erwachsene Zauneidechse, sagt Ralf Zimmermann. Weil diese Spezies aber sehr scheu sei und folglich nicht alle Exemplare auf die Schnelle gesichtet werden könnten, werde nach einem komplexen Modell hochgerechnet, wie viele Tiere sich vermutlich wirklich auf dem Gelände befinden.

Die Zauneidechsen sind allerdings nicht die einzige Hürde, die vor dem Spatenstich noch genommen werden muss. Bis dato fehlt auch die Baugenehmigung vom Landratsamt Ludwigsburg. „Wir gehen aber davon aus, dass die bald kommt“, sagt Ralf Zimmermann. Diese Hoffnung ist durchaus berechtigt. „Die Stadt muss lediglich noch die Zufahrt zu einem benachbarten Grundstück sicherstellen, danach kann die Entscheidung innerhalb weniger Tage getroffen werden“, erklärt Andreas Fritz, Pressesprecher des Kreishauses. Es sei aber mit einem positiven Votum zu rechnen, betont er. Wenn das Okay da ist, sei das letzte Hindernis aus dem Weg geräumt, betont Ralf Zimmermann.

Weiter gehe es dann mit Erdarbeiten. Ziel dabei ist, den Boden auf natürliche Art zu verdichten. „Das spart ganz viel Geld“, sagt der Bürgermeister. Denn andernfalls hätte man der Stadthalle mit Stützungen genügend Halt verschaffen müssen. Ralf Zimmermann gibt zu bedenken, dass die Bodenverhältnisse an dieser Stelle nicht ganz einfach seien. Schließlich werde bei der kleinen Bottwar und damit auf einem recht feuchten Untergrund gebaut. Drei bis vier Monate werde es wohl dauern, bis sich die Erde gesetzt habe und die Bagger anrücken können. Zuvor muss die Stadt freilich die Arbeiten ausschreiben. Zuschussanträge habe man bereits gestellt, sagt der Bürgermeister. Fördermittel kann die Kommune sicher gut gebrauchen. Immerhin liegt das Budget für das Projekt bei rund sieben Millionen Euro.

Was die Stadt ebenfalls gern hätte, sind drei Grundstücke auf dem Stadthallen-Areal – es sind die letzten, die sich der Bürgermeister noch nicht sichern konnte. „Wir haben auch weiter Hoffnung, das hinzukriegen“, meint Ralf Zimmermann. Man könne das Projekt allerdings auch ohne diese Parzellen verwirklichen.