Mehr als 80 Feuerwehrleute sind im Einsatz gewesen. Foto: SDMG

Die Ursache für das Unglück am Samstag steht noch nicht fest. Der Schaden ist immens.

Großbottwar - Der Reit- und Fahrverein Großbottwar hat einen schweren Schicksalsschlag hinnehmen müssen: Seine Reithalle hat am Samstagnachmittag gebrannt. Das Gebäude sei zwar nicht einsturzgefährdet, sagte der Bürgermeister Ralf Zimmermann, der sofort zum Unglücksort geeilt war. „Die Halle ist aber nicht mehr nutzbar“, stellte er fest. Der Schaden sei zudem immens und betrage ganz grob geschätzt bestimmt 100 000 Euro. In diese Richtung scheint es tatsächlich zu gehen, wie die Polizei am späten Abend in einer Presseerklärung bestätigte. Die Polizei setzte nur ein „mindestens“ vor die 100 000 Euro. Die gute Nachricht: Es ist niemand verletzt worden – also weder Menschen noch Pferde.

Keine Angaben konnten die Ermittler dazu machen, wie das Feuer ausgebrochen ist. „Das ist noch nicht klar“, meinte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Ludwigsburg. Fest steht aber zumindest, wo der Brandherd lag: An einem Anbau hinter der Reithalle. Dort sei Stroh gelagert, sagte Ralf Zimmermann. „Das hat Feuer gefangen.“ Die Flammen seien dann von diesem Trakt aufs Hauptgebäude übergegangen. „Die Halle hat halbseitig gebrannt“, berichtete der Rathauschef.

Eine Armada von mehr als 80 Feuerwehrleuten war ausgerückt, um den Großbrand in den Griff zu bekommen. Außer den Mannschaften aus Großbottwar und Winzerhausen seien Kameraden aus Pleidelsheim, Ludwigsburg, Steinheim, Marbach, Besigheim und Oberstenfeld „mit mindestens zehn Fahrzeugen“ in die Heilbronner Straße geeilt, teilt die Polizei mit. „Dabei kamen auch zwei Drehleitern zum Einsatz“, berichtet das Präsidium in Ludwigsburg weiter. Ferner habe der Rettungsdienst mit drei Wagen sowie einem zusätzlichen Notarzteinsatzfahrzeug vorsorglich bereitgestanden. Ralf Zimmermann hat zudem drei Polizeiwagen an Ort und Stelle gesehen. Der Bürgermeister lobt in dem Zusammenhang ausdrücklich das reibungslose Zusammenspiel der Hilfskräfte. „Das ist gut gelaufen“, betonte er.

Der Alarm ging um 16.37 Uhr bei der Integrierten Leitstelle in Ludwigsburg ein. Ralf Zimmermann traf kurz darauf an der Unglücksstelle ein. Er war gerade bei einem anderen Termin, sah die Feuerwehrautos vorbeirauschen und eilte zum Reit- und Fahrverein. Den Brand hätten die Kameraden relativ schnell im Griff gehabt, berichtet der Bürgermeister. Sie seien aber dann noch damit beschäftigt gewesen, die Glutnester zu beseitigen. Ein Bagger der Kommune zog die Strohballen auseinander. Wegen der starken Rauchentwicklung, die bis in die frühen Abendstunden andauerte, habe die Polizei die Anwohner in der Heilbronner Straße gebeten, die Fenster und Türen geschlossen zu halten, sagte Ralf Zimmermann.

Besonders betroffen von all dem waren natürlich die Mitglieder des Reit- und Fahrvereins (RFV). „Die sind jetzt durch den Wind“, hat der Rathauschef beobachtet. Die in einem laut Polizei „abseits stehenden“ Stall untergebrachten Pferde dürften ebenfalls hohem Stress ausgesetzt gewesen sein. Ihr Unterstand wurde evakuiert und die Tiere in anderen Stallungen im näheren Umkreis untergebracht. Der RFV spricht auf seiner Homepage von der „schwärzesten Stunde“ des Vereins.