Die Schüler haben viele Tipps zum Berufsstart bekommen. Foto: Leah Wewoda

Schüler sind bei der Traumjobbörse mit Azubis ins Gespräch gekommen.

Großbottwar - Wenn ich groß bin, werde ich . . .“ König. Oder Prinzessin. So lauten die Antworten auf die große Frage im Kindergartenalter. Irgendwann wird vielleicht aus König Lehrer und aus der Prinzessin Ärztin. Oder Schreiner, Bäcker, oder, oder, oder. Der Durchblick im Ausbildungsdschungel ist nicht einfach. Schulabschluss, und dann? Dieser Frage hat sich die Traumjobbörse am Samstag an der Matern-Feuerbacher-Realschule in Großbottwar gewidmet.

„Schön, die Aula mal wieder so voll zu sehen“, begrüßte Schulleiter Jochen Haar die gut 250 Schüler, Lehrer und Eltern, die sich einen Überblick verschaffen wollten. Zum achten Mal präsentieren sich dabei 35 Unternehmen aus der Region. Vor Ort können sich interessierte Schüler Klarheit über die Möglichkeiten verschaffen. Auch Vorträge sind geboten, von Bauzeichner über Mediengestalter bis Zoo-Tierpfleger. Querbeet, und so, dass hoffentlich für jeden etwas dabei ist.

„Bei der Auswahl der Unternehmen wollen wir Dopplungen vermeiden und vor allem ortsansässige Betriebe vorstellen“, beschreibt Anja Klüberspies aus Kleinbottwar, worauf es ankommt. Gemeinsam mit einem Team aus 15 Eltern hat die Personalleiterin die diesjährige Traumjobbörse organisiert. Da sie selbst in einem Personalbüro arbeitet, weiß sie, worauf es ankommt bei einer Bewerbung und hat den direkten Kontakt zu Azubis. „Heute reicht es nicht mehr, nur einen Lebenslauf und ein Motivationsschreiben abzuliefern, eine Bewerbung ist viel mehr.“

Im sogenannten Assessment-Center vor Ort in der Schulaula soll den Schülern die Angst vor den gefürchteten Einstellungstests genommen werden. Hierbei können die Jugendlichen gemeinsam mit Lehrern den „Bewerbungsmappencheck“ vornehmen, sowie sich an Fragen zum logischen und mathematischen Verständnis ausprobieren. Stündlich sind im ersten Stock Vorträge geboten, von Azubis, für die Schüler der achten und neunten Klasse. Wenn sie auch noch ein oder zwei Jahre Schule vor sich haben, so gilt in Sachen Berufswahl lieber zu früh, als zu spät.

„Elternfreie Zone“ lautet auf den oberen Etagen das Motto, denn die Schüler sollen sich frei fühlen das zu fragen, was sie wirklich wissen wollen – „ohne Mama oder Papa im Rücken zu haben“, so Anja Klüberspies. Leonie Ackermann aus Winzerhausen hat sich eben den Vortrag zur Ausbildung als Industriekauffrau bei der Firma Hainbuch angehört. Dass dieser Beruf den Spaß am Umgang mit Zahlen voraussetzt, war ihr vorher nicht klar: „In Mathe bin ich meistens gut, aber es kommt aufs Thema an“, so die 15-Jährige. „Es hat sich interessant angehört, aber ich habe ja noch ein bisschen Zeit, um mich zu entscheiden.“

In neuer Funktion an seine alte Schule zurückgekehrt ist Nico Baumbach. Der 20-jährige Auszubildende gibt Infos am Stand der Polizei Baden-Württemberg weiter. Für die Börse kommt er gern zurück: „Die Schüler können sich über das informieren, was sie interessiert, und die Ausbilder mit regionalen Talenten direkt ins Gespräch kommen – vielleicht sogar ein Praktikum vereinbaren.“ Für beide Seiten also ein gewinnbringender Nachmittag.