Jede Menge Piraten bevölkern die Bühne. Foto: Avanti

Das Musical „Das geheime Leben der Piraten“ ist im Großbottwarer Schulzentrum aufgeführt worden. Dabei haben begeisterte Schüler Bühnenerfahrung gesammelt.

Großbottwar - Gefährlich aussehende Gestalten mit Augenklappe und schwarzem Kopftuch mit weißem Totenkopfaufdruck füllten am Sonntagnachmittag die heiße Aula des Großbottwarer Schulzentrums. Die Wunnensteinschule hatte zu ihrer jährlichen Musicalaufführung geladen, für die mehr als 80 Kinder, davon 15 in der Theater-AG und der Rest im Chor, ein ganzes Schuljahr lang freitags in der sechsten Stunde geprobt hatten. Eine Stunde lang führten sie mit wahrem Feuereifer das Musical „Das geheime Leben der Piraten“ auf und demonstrierten dabei gleichzeitig gelebte Inklusion.

Unterstützt wurden die Grundschüler wie in den Jahren zuvor von der Musikschule Staudenmaier mit E-Piano, E-Gitarren und Schlagzeug. Daniela Feil und Anita Niepagen, die sich für den Chor verantwortlich zeichneten, sowie Susanne Abt und Clarissa Maurer von der Theater-AG haben mit den Kindern eine Veranstaltung auf die Beine gestellt, die das Publikum begeisterte. Zwar sang der Chor manchmal mehr laut als schön, aber gut verständlich und mit sauberem Rhythmus, und die kleinen Ausrutscher wurden durch mitreißenden Schwung beim Singen und den zum Text passenden Bewegungen wettgemacht. Weil die ABC-Schützen noch nicht lesen können, aber schon mitsingen durften, hatte Anita Niepagen die Lieder mit ihnen extra einstudiert. Die Solisten, die allein oder zu zweit auftraten, taten das mit einer erstaunlichen Routine, als ob es ganz normal sei, vor der prall gefüllten Aula zu singen, Flöte zu spielen oder auch zu tanzen.

Zwar leierten einige Viertklässler der von Susanne Abt und Clarissa Maurer betreuten Theater-AG ein wenig, doch dafür entpuppten sich andere als wahre Schauspieltalente. Selbst kleine Hänger wurden fast professionell gemeistert – mit einem Lachen und unaufgeregtem Neustart. Als ein Mädchen im Eifer des Gefechts den Text einer anderen sprach, meinte diese nur: „Ach nein, ich sag das!“

Großes Engagement legte der Förderverein der Wunnensteinschule an den Tag. Er hatte nicht nur die hitzegerechte Bewirtung spendiert, sondern auch für Kulisse (Petra Häbich) und die schönen Kostüme (Carola Harsányi) gesorgt.

Freche Texte, witzige Dialoge und eingängige Melodien ließen bei der Schatzsuche der Piraten keine Sekunde Langeweile aufkommen. „Hast du einen Bart, darfst du mit auf Kaperfahrt“, sangen die Kinder beispielsweise, doch: „Bist du eine Frau, ist ein Bart ein Super-GAU.“ Originell auch, wie Käpt’n Danton seine gefährliche Crew vor dem Schlafengehen ans Zähneputzen erinnerte. Oder die Art, wie Haihappen Joe, der einbeinige Pirat, zählte: mit zehn Fingern, fünf Zehen und einem Holzbein – bis 16.

Am Ende erteilte Rektorin Uta Schwarz den Kindern ein dickes Lob: „Das habt ihr wirklich super gemacht!“ Der Meinung war auch der Rest des Publikums. Ohne Zugabe durften die Piraten nicht von der Bühne. Und auch in der Spendenbox, die Eintrittsgelder und Bewirtungsentgelt ersetzte, landete so mancher Schein.