Zu ihrem Richtfest am Mittwochabend ist die Stadthalle voll besetzt gewesen. Foto: KS-Images.de

Zu ihrem Richtfest am Mittwochabend ist die Stadthalle voll besetzt gewesen.

Großbottwar - Mit Reden, Musik und einem gemeinsamen Vesper hat die Stadt am Mittwochabend die Baumitte ihres Projekts zelebriert. Mehrere hundert Bürger haben den ersten offiziellen Einlass genutzt, um eine Idee der nach Bürgermeister Ralf Zimmermann „neuen guten Stube“ der Stadt zu bekommen. Stadträte waren ebenso unter den Gästen, wie die Landtagsabgeordneten Daniel Renkonen (Grüne) und Fabian Gramling (CDU) und Vertreter der Vereine und Kirchen. Und natürlich wirkten aktive Erbauer mit, nämlich Architekt Michael Jöllenbeck von Jöllenbeck & Wolf Architekten BDA sowie einige Zimmerleute. Letztere hatten zuvor den höchsten Punkt des Gebäudes vollendet, und ein Vertreter stieg mit Bürgermeister und Architekt auf den höchsten Punkt. Unter den Augen der Festgemeinde leisteten sie den Brauch der ritualen Nägeleinschläge. Dazu trug der Handwerker den gereimten Richtspruch vor, auf dass das Projekt eine glückliche Vollendung finden soll.

Aus dem 14. Jahrhundert stamme der Brauch, erklärte Jöllenbeck, und man habe damit böse Geister beschwichtigen wollen. Auch die des Waldes als Werkstoffquelle. Weniger die Geisterbeschwörung spiele heute eine Rolle, der Forst sehr wohl, so der Architekt. Schon beim ersten Blick ins Innere präsentierte sich das Gebäude, durch den typischen Duft und dem Eindruck mächtiger Holzwände und schmucker Deckenbalken, als Holzkonstruktion. „Rund 60 Firmen haben mitgewirkt“, so Jöllenbeck, dazu etwa 15 an der Planung Beteiligte, wie Techniker und Ingenieure. Besondere Wertschätzung gelte den kleinen und mittelgroßen Betrieben sowie dem kons-truktiven Miteinander. Man habe im Umgang mit „einigen Peinigern aus der Tierwelt“ gemeinsam gute Lösungen mit den europäischen Regelungen gefunden. Dass ein kleiner Drache die Hauptrolle im Unterhaltungsprogramm spiele, habe aber nichts mit den Krabbeltieren zu tun, versicherte der Schultes. Vielmehr sei das durch den Musikbeitrag des Spatenstichs vor knapp einem Jahr an gleicher Stelle inspiriert worden. Damals ist ein Musikstück aus dem Musical „Tabaluga und das verschenkte Glück“ gespielt worden. Der Verlauf des Themas, Tabalugas spannende Reise mit vielen Stationen und Erlebnissen, sei mit etwas Fantasie mit dem Hallenbau vergleichbar, meinte Zimmermann. Kinder und Jugendliche der Musikakademie Staudenmaier (MAKS) hatten am Mittwoch die Ehre, als erste Aufführung das Publikum zu unterhalten. Sie präsentierten Szenen aus dem Musical .

„Danke, dass alle an einem Strang gezogen haben“, resümierte Zimmermann den Bauverlauf. Er sei froh, dass es keine größeren Unfälle oder Vorkommnisse gegeben habe. Man sei mit dem Richtfest sozusagen auf dem Höhepunkt der Geschichte angekommen und quasi in der Mitte der Bauzeit. „Wir werden noch ein Jahr Baustelle haben“, mutmaßt Zimmermann. Am Mittwoch lud der Bürgermeister alle abschließend zu einem geselligen Ausgang mit kostenlosen Würsten und Getränken ein.