Der Architekt Foto: Frank Wittmer

Das Modell für den Neubau der Großbottwarer Stadthalle ist vorgestellt worden. Der Architekt verspricht eine „besondere Atmosphäre“.

Großbottwar -

Etwas Kopfschütteln und Gemurmel gab es schon, als Bürgermeister Ralf Zimmermann bei der Einwohnerversammlung am Montagabend bekannt gab, man habe bislang auf dem Stadthallen-Areal zwei erwachsene Eidechsen und ein Jungtier gesichtet. Der eigentlich für dieses Jahr geplante Baubeginn musste gestoppt werden, weil die Reptilien unter Schutz stehen und erst umgesiedelt werden müssen.

Schwierig war es, ein neues Quartier zu finden, denn die Zauneidechse scheint in Großbottwar an vielen Orten heimisch zu schein. Fakt ist aber, ohne Umsiedlung kein Neubau. Und auch das Umsetzen der Eidechsen – vermutlich sind es etliche mehr als bislang gesichtet – muss erst genehmigt werden. „Der Bescheid ist jetzt da, dass die Eidechsen umgesiedelt werden können“, so Zimmermann.

Das kann aber erst nach der Winterstarre im nächsten Frühjahr passieren. Dann ziehen die Tierchen nach Winzerhausen um. Selbstverständlich werde es auch ein Monitoring geben, das überwacht, ob es den streng geschützten Reptilien im neuen Zuhause auch gut geht. Sind alle Tiere eingefangen, könne man mit dem Bau beginnen, erklärte Architekt Michael Jöllenbeck. Man habe die Zwangspause genutzt und die Stadthalle „bis auf die letzte Schraube“ durchgeplant. Das Baugesuch sei schon eingereicht und einige Vorgaben bereits eingearbeitet. Auch bei der Genehmigungsbehörde im Landratsamt Ludwigsburg warte man noch auf das Okay des Naturschutzes.

Mit einem neuen Modell und beinahe schon lebensechten Visualisierungen stellte Jöllenbeck den im Wettbewerb vor zwei Jahren erfolgreichen Entwurf nun im Detail ausgearbeitet vor. Der kleine Saal sei unabhängig vom Rest der Halle nutzbar, für die Cateringküche habe man sich mit dem Fachplaner Klumpp aus Großbottwar lokale Kompetenz mit ins Boot geholt. Die Umkleiden für Sport und Theater sind ebenso auf den Millimeter in den Ausführungsplänen festgehalten wie der große Saal.

Bis zu 500 Plätze bietet die Halle, bei Bedarf könne man sogar die Trennwand zum Foyer öffnen. Der durchweg in Holz geplante Bau verspreche eine „besondere Atmosphäre“, so der Architekt, der das Holztragwerk auch im Außenbereich mit Lichtstreifen wirkungsvoll in Szene setzen will. Beton- und Stahlelemente werde es nur im nicht sichtbaren Fundament geben.

Das Umfeld mit den Parkplätzen und dem Standort für das Festzelt sei ebenfalls schon durchgeplant. Insofern hoffe man, keine weiteren Kostensteigerungen auffangen zu müssen, wie es Altstadtrat Hans Gabler in der Fragerunde befürchtete. „Wir wissen natürlich nicht, was die Ausschreibung bringt“, relativierte Bürgermeister Ralf Zimmermann. Die Planung sei aber so detailliert, dass man mit keinen weiteren Nachträgen rechnen müsse. Man werde die Gewerke in großen Paketen ausschreiben, informierte Architekt Jöllenbeck. „Damit hoffen wir, auch gute Preise zu erzielen.“