Foto: Andrea Opitz

Die Scheuraburzler führen am Freitag erstmals eine Kriminalkomödie in der Kelter Hof und Lembach auf.

Großbottwar - W

ir wollten mal etwas anderes spielen“, erklärt Jörg Klaski, erster Vorsitzender der Volksbühne Großbottwar. Seit der Vereinsgründung 1987 haben die Darsteller bislang 23 Stücke vorgeführt – allesamt zünftige Mundartschwanke. Nachdem die Theatergruppe im vergangenen Jahr pausierte, nehmen sie sich jetzt erstmals eines Krimis an, was für die insgesamt acht Schauspieler eine spannende und neue Situation bedeutet, zumal im aktuellen Stück „Koi Leiche ohne d’Lilly“ gleich vier neue Darsteller mitspielen.

„Als wir das Drehbuch zum ersten Mal gelesen haben, ist der Funke gleich über gesprungen“, sagt Klaski begeistert und freut sich gleichzeitig über die neue Herausforderung. Dieses Genre sei nämlich deutlich schwieriger zu spielen, sagt er. Anders als bei den Lustspielen lege man beim Kriminalstück das Hauptaugenmerk auf den Wortwitz. Dafür, dass dies beim Publikum ankommt, sorgt der professionelle Regisseur Rüdiger Erk, der die Scheuraburzler erstmals bei der Einübung eines Stückes begleitet. Er kümmert sich darum, dass jede einzelne Rolle ihren Stellenwert hat. Damit sich die Darsteller mit ihren Figuren identifizieren können, setzt der Theaterpädagoge auch Körper- und Konzentrationsübungen ein. „Das ist zwar anstrengend, dafür aber umso effektiver“, findet Jörg Klaski, der die Rolle des Kommissars innehat.

Die Proben der Scheuraburzler sind jetzt in der Schlussphase, das Bühnenbild ist so gut wie fertig. Bereits in der Vorbereitung zeigen die Vereinsmitglieder Improvisationstalent und Kreativität. Denn das Wappen von Hof und Lembach, das dauerhaft die Wand an der Bühne ziert, wird kurzerhand ins Stück integriert.

„Koi Leiche ohne d’Lilly“ heißt das aktuelle Stück, das ursprünglich in englischer Sprache von Jack Popplewell verfasst wurde. Für die Schauspieler war jedoch klar, dass sie die schwäbische Übersetzung von Monika Hirschle wählen und damit ihrer Linie treu bleiben. Dass es bei den insgesamt sechs Vorstellungen wieder lustig, rasant und turbulent zugehen wird, ist ebenfalls Ehrensache. Die Zuschauer dürfen sich jedenfalls auf einen höchst amüsanten Dreiakter freuen, in dem ausgerechnet die kriminalistisch talentierte Putzfrau Lilly ihren Chef tot auffindet. Die Leiche verschwindet und Lilly macht sich nach Miss-Marple-Manier an die Aufklärung des kniffligen Falles.

Selbstverständlich sorgt die Volksbühne an sämtlichen Vorführungsterminen in der Kelter dafür, dass die Gäste aufs Beste bewirtet werden. Für den „Moscht umsoscht“ steht wie gewohnt der Schankwagen der Scheuraburzler bereit.