Die Freude bei den Machern des Baums ist ebenfalls groß. Foto: Werner Kuhnle

Damit der Nachwuchs aus ärmeren Familien an Weihnachten nicht leer ausgeht, wurde die Aktion Wunschbaum ins Leben gerufen.

Für viele Kinder sind an Weihnachten die Geschenke der Höhepunkt des Abends. Egal ob Spielzeug, Handys, Kleidung oder Lego-Baukasten – die Wunschzettel sind oft lang und vor allem für ärmere Familien häufig nicht realisierbar. Um den Kindern aus Familien in finanziell schwieriger Lage ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern und ihnen ihren größten Wunsch zu erfüllen, haben fünf Großbottwarerinnen einen Weihnachtswunschbaum im Rathaus Großbottwar aufgestellt.

„Kinder aus Familien, die sich kein größeres Weihnachtsgeschenk leisten können, haben die Möglichkeit, ihren Herzenswunsch anonym auf eine Karte zu schreiben, die dann an dem Baum angebracht wird“, erklärt Annegret Frühwirth auf der Pressekonferenz am Donnerstagmorgen im Großbottwarer Rathaus. Diese darf dann von den Spendern – die ebenfalls anonym bleiben – vom Wunschbaum abgenommen und erfüllt werden. Dabei soll der Wert der Geschenke die Grenze von40 Euro nicht überragen.

Schon zum fünften Mal in Folge steht der Baum, denn die Aktion erfreut sich jedes Jahr großer Beliebtheit. Dieses Mal hängen mehr als 80 Wunschzettel mit kunterbunt gemischten Herzenswünschen daran. Das Besondere dabei ist, dass alle Kinder ihren Wunsch erfüllt bekommen. „Wenn bis zur Deadline, dem Freitag, 9. Dezember, noch nicht alle Wunschzettel abgeholt wurden, kümmern wir uns dank großzügiger Spenden selbst darum, die Geschenke zu besorgen.“

Bereits vor fünf Jahren organisierten die fünf Frauen die erste Weihnachtswunschbaumaktion. Sie ließen sich dabei zum Beispiel vom „Round Table“ in Ludwigsburg inspirieren. „Beim Round-Table steht der Weihnachtsbaum in der Kreissparkasse in Ludwigsburg. Die Aktion gilt allerdings nur für Kinderheime.“ Anregungen fanden sie auch bei der Diakonie in Schwäbisch-Hall, die ebenfalls jährlich zu Weihnachten einen Wunschbaum aufstellt.

Unterstützt wurden die fünf Organisatorinnen dabei tatkräftig von Bürgermeister Ralf Zimmermann und von den Mitarbeitern des Rathauses, die von Anfang an begeistert von der Idee waren.

Zum Erfolg der Aktion trägt auch bei, dass eine Werbeagentur ehrenamtlich ein passendes Logo entwickelt hatte. Dadurch stieg der Wiedererkennungseffekt enorm. „Wir werden sehr oft gefragt: Wann startet die Aktion denn wieder?“ – für die schenkungswilligen Großbottwarer ist der Wunschbaum zum Weihnachtsfest jedenfalls bereits nicht mehr wegzudenken.

Die fünf Frauen haben sich das Großbottwarer Rathaus zum Aufstellen des Weihnachtsbaumes auserwählt, weil sie weder von Vereinen, noch von Kirchen abhängig sein wollen.

Nach Ablauf der Aktion können sich die Kinder ihre Präsente im Rathaus abholen. Die Geschenkausgabe erfolgt dann festlich im kleinen Rahmen mit Gebäck und Getränken.

Der Großbottwarer Weihnachtswunschbaum dient mittlerweile sogar als Vorbild für andere Gemeinden im Bottwartal (siehe Infokasten). Das Team der Storchenstadt steht weiteren interessierten Gemeinden dabei gerne mit Rat und Tat zur Seite und kümmert sich um die Verbreitung der Aktion.