Wie es mit dem geplanten Gewerbegebiet beim Holzweilerhof weitergeht, hängt nun auch von Mundelsheim ab. Foto: Archiv (Werner Kuhnle)

Wenn keine bessere Alternative mehr kommt, will der Chefplaner der Region die Fläche am Holzweilerhof ausweisen.

Großbottwar - Es mag kurios klingen, aber maßgeblich hängt es nun an Mundelsheim, wie es mit dem geplanten interkommunalen Gewerbegebiet von Großbottwar und Oberstenfeld weitergeht. Der Gemeinderat der Neckargemeinde muss nämlich darüber befinden, ob er sich als Alternative zum heiß diskutierten Areal südwestlich des Holzweilerhofs eine Fläche auf eigener Gemarkung vorstellen kann. Das in ökologischer Hinsicht wohl weniger bedenkliche Terrain westlich der Autobahn hatte ein CDU-Regionalrat als neue Option ins Spiel gebracht (wir berichteten). Mundelsheim wurde daraufhin gebeten, sich mit dem Thema zu befassen. Sollten sich die Gemeinderäte verhandlungsbereit zeigen, müsste der ganze Fall neu bewertet werden, sagt Thomas Kiwitt, Leitender Technischer Direktor des Verbands Region Stuttgart. Falls nicht, wird Kiwitt den Regionalräten vorschlagen, am Planentwurf festzuhalten und die Fläche beim Holzweilerhof für Firmen zu reservieren.

Zu diesem Schluss kam er, nachdem inzwischen alle im Rahmen des öffentlichen Beteiligungsverfahrens eingereichten Anregungen durchforstet wurden. Entscheidend war für Thomas Kiwitt unterm Strich dabei, „dass es keine zwingenden Gründe gibt, die dem entgegenstehen“. Zumal man ja an die Eigenentwicklung der Kommunen denken müsse. Was nichts daran ändert, dass der Standort von allen im Landkreis Ludwigsburg zur Debatte stehenden aus Umweltgründen „am problematischsten“ sei, wie Thomas Kiwitt feststellt. Aber absolute K.-o.-Kriterien seien eben nicht vorhanden, sodass die Verwaltung an ihren ursprünglichen Zielen festhalten und fünf neue Flächen im Kreis fürs Gewerbe bereithalten will. Außer in Großbottwar soll das in Bietigheim-Bissingen, Ingersheim, Korntal-Münchingen und Schwieberdingen der Fall sein. Wobei das eine oder anderen Areal noch verkleinert werden muss, um nicht mehr als die angestrebten 75 Hektar in den Regionalplan aufzunehmen. Wo und wie das im Detail geschehen soll, stehe noch nicht fest, sagt Thomas Kiwitt. Der Technische Direktor weist darauf hin, dass das nur der Vorschlag der Verwaltung wäre. Entscheiden müssten die Regionalräte. Aber wie gesagt: Der leicht variierte Planentwurf käme nur dann zur Abstimmung, wenn Mundelsheim sich gegen die Untersuchung eines Alternativgebiets ausspricht. Das Thema werde auf jeden Fall noch im Herbst auf die Tagesordnung kommen, kündigt der Mundelsheimer Bürgermeister Holger Haist an. Die Angelegenheit werde dann hinter verschlossenen Türen diskutiert. In welche Richtung es gehen wird, kann er noch nicht sagen. Er frage sich allerdings schon, „warum ein Gewerbegebiet für Großbottwar und Oberstenfeld auf unserer Gemarkung sein soll“. Zudem habe man bereits ein Gewerbegebiet auf der Ottmarsheimer Höhe, das vom Zweckverband Industriegebiet Besigheim betrieben wird – an den man vertraglich gebunden sei. „Aber selbstverständlich nehmen wir das Thema sehr ernst“, betont Holger Haist. Entsprechend intensiv werde das Für und Wider abgewogen.