Die Nachwuchsbands spielen auf dem Wunnenstein mit einer professionellen Ton- und Lichtanlage Foto: Archiv (avanti)

Der zweite Jugend-Band-Contest steigt am 30. April. Insgesamt acht Gruppen sind bei der Veranstaltung mit von der Partie.

Großbottwar - Bei der ersten Auflage im vergangenen Jahr musste ganz vieles ganz schnell auf die Beine gestellt werden. Mitte März war bei der politischen Gruppierung Aktiv die Idee entstanden, einen Wettbewerb für Nachwuchsbands ins Leben zu rufen. Wenige Wochen später ging das Event auf dem Wunnenstein schon über die Bühne. Es blieb den Initiatoren also wenig Zeit, die Werbetrommel zu rühren. Auch das Wetter war durchwachsen. Und doch strömten über den Abend verteilt rund 300 Besucher zu dem Konzert, erinnert sich Thomas Haag, der das Ganze mit seiner Frau Monika und Christoph Streicher organisiert. Die große Resonanz zeigte Thomas Haag und seinen Mitstreitern, dass man hier einen Nerv getroffen hatte. Dass es eine Menge Leute gibt, die sich für so ein Festival interessieren. Und vor allem: Dass im Bottwartal eine Reihe talentierter Nachwuchskünstler unterwegs ist, denen aber eine große Bühne fehlt, auf der sie ihr Können auch präsentieren können. Vor diesem Hintergrund entschied sich Aktiv in Kooperation mit der Musikschule Staudenmaier, dass der Jugend-Band-Contest in die zweite Runde gehen sollte.

Wie im Vorjahr wird es am 30. April auf dem Parkplatz beim Wunnenstein rundgehen. Auch winken den Teilnehmern wieder Preise. Die Gruppen dürfen beispielsweise Aufnahmen in einem Tonstudio machen oder sich über ein Bandcoaching freuen, berichtet Monika Haag. Wie der Gewinner belohnt wird, stehe aber noch nicht fest. 2014 sicherte sich die Sieger-Formation 20past7 die Möglichkeit, bei einem Auftritt hochwertige Licht- und Tontechnik einzusetzen. 20past7 konnten folglich auf ein Equipment zurückgreifen, wie es der Hof und Lembacher Steffen Lentmaier auch für den Contest auf dem Wunnenstein auffährt. „Wir bieten da eine professionelle Ausstattung“, betont Thomas Haag. Da seien selbst diejenigen Teilnehmer geradezu baff gewesen, die schon den einen oder anderen Gig hinter sich haben. Auch wegen der überdachten Bühne, die fünf auf sieben Meter groß sei.

Für die Initiatoren gehört es zum Konzept, den jungen Bands solche außergewöhnlichen Bedingungen zu offerieren. „Sie könnten so etwas ja nicht selbst organisieren“, erklärt Thomas Haag. Es soll aber auch ein Zeichen sein, dass die Wünsche der Jugend ernst genommen werden. Haag erinnert an eine Aktion vor einigen Jahren, bei der mit Großbottwarer Realschülern zum Abschluss eine Gemeinderatssitzung nachgestellt wurden. Seinerzeit durften die Schüler auch Anträge einreichen. Und eine Forderung war, einen Bandwettbewerb zu initiieren. „Das war gewissermaßen die Geburtsstunde des Ganzen“, erklärt Thomas Haag. Die Idee, den Vorschlag in die Tat umzusetzen, kam schließlich von Christoph Streicher, Frank Weiser, Steffen Lentmaier und Jürgen Winkler – während einer Aktiv-Veranstaltung inmitten des Wahlkampfs zur Kommunalwahl 2014. „Von da an haben wir eigentlich mehr den Band-Contest vorbereitet als Wahlkampf betrieben“, erinnert sich Thomas Haag mit einem Schmunzeln.

„Die Frage war nur: Wie kommen wir an Bands ran?“, erzählt der Großbottwarer. Man ging deshalb auf Ulrich Staudenmaier von der gleichnamigen Musikakademie in der Storchenstadt zu, der von der Idee gleich begeistert war und wie erhofft einige Gruppen in der Hinterhand hatte. Komplettiert wurde das Line-up über eigene Kontakte von Monika und Thomas Haag. Letztendlich traten sechs Bands auf.

Acht sind es nun bei der Neuauflage. Einem hochkarätigen Interessenten musste man heuer sogar absagen, weil die Mitglieder die Kriterien nicht erfüllten, die da heißen: jung und aus dem Bottwartal. Stilistisch ist hingegen alles erlaubt. So wird es einen bunten Mix aus Rock, Indie und Pop um die Ohr geben. Die Jury bewertet die Auftritte nach Kriterien wie Zusammenspiel, technisches Vermögen oder Bühnenpräsenz. Die Formationen werden jeweils 20 bis 30 Minuten auf der Bühne stehen. Während der Umbauphase legt DJ Svensson heiße Scheiben auf. Los geht es um 18 Uhr, die Sieger werden gegen 1 Uhr geehrt. Bewirtet wird bereits von 17.30 Uhr an. Der Eintritt ist frei. Der Erlös aus der Veranstaltung, der über Sponsoren sowie Essens- und Getränkeverkauf generiert wird, komme zu 100 Prozent der Bandförderung zugute, betont Thomas Haag. Sei es über die Preise, sei es über das Equipment bei der Veranstaltung. Eine Belohnung, die sich die Gruppen aber auch verdient hätten. „Beim letzten Mal war ich geplättet, wie viel Qualität die haben“, sagt er.