Maike Wüstner baut mit den Kindern ein Cajón. Foto: Archiv (privat)

Viele Schüler und Berufseinsteiger nehmen Angebote in der Kernstadt und Winzerhausen wahr.

Großbottwar - Was müssen wir tun, um Sie hier halten zu können?“, fragte der CDU-Stadtrat Andreas Strohm jüngst in der Sitzung des Gemeinderats in Richtung von Maike Wüstner, die seit fünf Jahren für die Offene Kinder- und Jugendarbeit Großbottwars zuständig ist. Die gute Nachricht an ihn: Die Sozialarbeiterin scheint bei ihrer Arbeit wunschlos glücklich zu sein. Ob mit dem Budget, das ihr fürs Jugendcafé in Großbottwar (2000 Euro im Jahr) und den Jugendtreff Rio in Winzerhausen (1000 Euro) bereit gestellt wird, oder mit der personellen Lage. Denn Robin Hiller, der zuvor ehrenamtlich mitwirkte, absolviert hier seit September ein Freiwilliges Soziales Jahr.

Lebhaft berichtete Maike Wüstner von ihrer Tätigkeit in den Jugendeinrichtungen, aus denen sie nicht wegzudenken ist. Ihr Fazit: Das Jugendcafé in Großbottwar wird zu den vier Öffnungszeiten pro Woche von jeweils 20 bis 30 Kindern und Jugendlichen im Alter von zehn bis 21 Jahren besucht – und damit „sehr gut angenommen“. Zweimal pro Woche öffnet der Jugendtreff Rio, hier sind regelmäßig zehn bis 20 Kinder von neun bis 16 Jahren dabei. „Für Winzerhausen ist das extrem viel“, so Wüstner, die betonte, dass hier alle Teilnehmer aus Winzerhausen kommen und dass es trotz der Altersspanne keine Grüppchenbildung gibt.

Mit den Kindern und Jugendlichen befasst sich die Sozialarbeiterin nicht nur bei Spiel und Spaß, sondern sie ist behilflich bei der Berufsfindung, beim Schreiben von Bewerbungen oder dabei, Konflikte zu lösen. Auch Einzelfallgespräche sind notwendig. „Die fast nur bei Jungs“, so Wüstner, wobei die männlichen Besucher generell in der Überzahl sind. Im Jugendtreff Rio hat die Zahl der Mädchen seit 2016 aber spürbar zugenommen.

In Winzerhausen steht das Jugendcafé auch vor einem Umzug, vom ersten Stock ins Erdgeschoss. Das bringt auch den Vorteil mit sich, dass ein Rollstuhlfahrer, der regelmäßig zu Besuch ist, nicht mehr nach oben getragen werden muss.

Benjamin Traa (CDU) bat Wüstner, die Anregungen der Jugendlichen an Gemeinderat und Stadt weiterzutragen. Sie sei ein „wichtiger Quell“, um die Jugend zu Wort kommen lassen zu können. Thomas Stigler (FBWV) gab ihr den Wunsch mit, mit so viel Elan bei der Sache zu bleiben, Thomas Haag (Aktiv) zeigte seine „Hochachtung“, auch Doris Daniel (SPD) sprach ihren Dank aus. Verziehen wird der Sozialarbeiterin auch die Tatsache, dass das Jugendcafé Großbottwar künftig dienstags nur noch 14-tägig öffnet. Denn dann ist sie als stellvertretende Leiterin der Jugendfeuerwehr aktiv. Kein Wunder, dass Andreas Strohm Maike Wüstner ein „Vorbild für junge Menschen“ nannte. Ihr Tätigkeitsbericht hatte auch die 70 Besucher der Sitzung zu Applaus verleitet.