Vielleicht können Kindergartenkids Foto: Archiv (privat)

Vorerst haben sich die Pläne von Itzebitz in Großbottwar zerschlagen, da Fragen zum Standort und zur Finanzierung offen sind.

Großbottwar - Es fehlte nicht viel und Großbottwar hätte mit einem Waldkindergarten sein Betreuungsportfolio erweitern können. Ein städtisches Grundstück in der Nähe der Landesstraße 1115 stand jedenfalls schon bereit und Itzebitz als Betreiber in den Startlöchern. Im September wollte der Kinderbetreuungsverein loslegen. Doch dann ist das Ganze doch noch geplatzt. Der Gemeinderat habe beschlossen, „das Projekt vonseiten der Stadt vorerst nicht weiterzuverfolgen“, sagt der Bürgermeister Ralf Zimmermann. Das Gremium habe sich gefragt, ob der Standort tatsächlich der richtige sei. Daneben seien aber auch andere Modalitäten wie die Öffnungszeiten oder die Finanzierung unklar gewesen, erklärt der Rathauschef.

Katrin Haberland, pädagogischer Vorstand von Itzebitz, meint hingegen, dass der finanzielle Aspekt keine Rolle gespielt habe. Der Knackpunkt sei gewesen, dass der Gemeinderat das Grundstück für ungeeignet gehalten habe. Was sie nicht ganz nachvollziehen kann. Denn eine Kollegin, die firm in Naturpädagogik sei, habe dem Areal ein gutes Zeugnis ausgestellt. „Sie hat gesagt, das Grundstück ist super“, betont Katrin Haberland. Ein Vorteil an dem Terrain wäre gewesen, dass die Eltern nicht durch den Wald hätten fahren müssen, um ihre Kinder zu bringen. Insofern wäre die Fläche als Treffpunkt durchaus passend gewesen, findet Katrin Haberland.

Bei Itzebitz will man sich von diesem Rückschlag aber nicht entmutigen lassen. Stattdessen halten die Verantwortlichen nun nach Alternativen Ausschau. Sowohl in Großbottwar als auch in anderen Städten und Gemeinden im Bottwartal. Man habe auch schon entsprechende Gespräche mit Kommunen geführt, sagt Katrin Haberland. Allerdings kämen nur Ortschaften in Betracht, in denen nicht schon andere Waldkindergärten angesiedelt sind. Man wolle schließlich zu niemandem in Konkurrenz treten, erklärt sie.

Der pädagogische Vorstand kann sich zudem vorstellen, einen etwas anderen Ansatz zu wählen und an den Itzebitz-Standorten Großbottwar oder Murr auf eine „Natur-draußen-Gruppe“ zu setzen. Dabei hätten die Kinder feste Stationen, die nicht direkt im Wald liegen. Trotzdem hielten sich die Kids den ganzen Tag im Freien auf.

Auf jeden Fall sei Itzebitz weiter daran interessiert, ein naturnahes Projekt auf die Beine zu stellen. „Wir bleiben am Ball“, verspricht Katrin Haberland. Der Verein sei für Grundstücksangebote von privater und öffentlicher Seite gleichermaßen offen. Ziel sei, 2017 mit einer Gruppe loszulegen. Sollte Itzebitz je einen geeigneten Platz finden, dürfte es an der Nachfrage nicht mehr scheitern. Mütter und Väter von Kindern, die bislang nicht bei Itzebitz betreut werden, hätten sich bereits nach einem Waldkindergarten erkundigt. „Uns lagen auch schon sieben Anmeldungen vor“, berichtet Katrin Haberland. Und zwar vor der Gemeinderatssitzung im April, bei der das Thema diskutiert wurde. Dabei habe man nicht einmal die Werbetrommel gerührt, stellt der Vorstand Pädagogik fest.