Die Helfer haben alle Hände voll zu tun. Foto: Frank Wittmer

Mehrere Hundert Kubikmeter Mistbrühe laufen über einen Kanal Richtung Bottwar.

Großbottwar - Große Aufregung am Sonntagnachmittag im Sauserhof: Von Richtung des Geflügelhofs Föll und der dortigen Biogasanlage läuft Gülle aus. Die braune Brühe fließt in einem Kanal Richtung Bottwar.

„Wir haben um die Mittagszeit gemerkt, dass da braune Brühe in den Bach fließt“, ist Reiner Weigle erbost, der ein Stück weiter unten wohnt. Mit einem Autoreifen samt Felge haben die Anwohner das Rohr im Kanal notdürftig abgedichtet, damit keine weitere Mistbrühe Richtung Bottwar fließt, und dann hat Sohn Max die Feuerwehr verständigt.

„Wir haben drei Barrieren errichtet“, berichtet Einsatzleiter Sascha Alber, der sich für seine Kameraden auch einen ruhigeren Sonntagnachtmittag vorgestellt hatte. Die Angestellten vom Energieteam pumpen das verunreinigte Wasser ab. Die rund 20 Feuerwehrleute spritzen Hof und Weg sauber. Auch Familienmitglieder und Freunde der Fölls helfen und schieben den Dreck beiseite.

Nicht zum ersten Mal ist Gülle auf dem Geflügelhof im Sauserhof ausgelaufen. In den Jahren 2011 und 2012 gab es einige Vorfälle bis hin zu einem massiven Fischsterben in der Bottwar. Laut Reiner Weigle sei es jetzt schon das vierte Mal, dass eine größere Menge der braunen Brühe die Straße und Kanäle herunterfließt. „Wir wissen nicht, wie lange das gedauert hat, bis wir es bemerkt haben, vielleicht ist die Gülle schon eine Stunde lang Richtung Bottwar geflossen.“

Martin Föll konnte noch nicht viel zu dem neuerlichen Vorfall sagen, weil er gestern alle Hände voll zu tun hatte. „Die Ursache haben wir noch nicht feststellen können und auch nicht die Menge, die ausgeflossen ist. Schätzungsweise könnten es 200 bis 300 Kubikmeter gewesen sein.“ Die Polizei ist ebenfalls vor Ort, wollte am Sonntag aber noch keine Auskünfte zu Ursache und Dimension der Verschmutzung machen.

Die Untere Wasserschutzbehörde und Kommandant Martin Fähnle haben an der Bottwar kontrolliert, ob größere Verunreinigungen festzustellen waren. Aufgrund der noch rechtzeitigen Alarmierung durch die Anwohner konnten möglicherweise größere Schäden vermieden werden.