Das alte Schulhaus in Lembach hat für Diskussionen in der Gemeinderatssitzung gesorgt. Foto: Werner Kuhnle

Im Großbottwarer Teilort stehen verschiedene Sanierungen auf dem Programm – sowohl im privaten Bereich als auch von städtischer Seite. Anträge für das Entwicklungsprogramm müssen noch im Oktober gestellt werden.

Großbottwar-Hof und Lembach -

Das Interesse an privaten Sanierungsmaßnahmen in Hof und Lembach ist nicht allzu groß: Nach der Bürgerversammlung im Frühjahr mit rund 50 Teilnehmern habe sie sieben ausgefüllte Fragebögen erhalten, berichtete die Leiterin des Stadtbauamtes Sandra Horwath-Duschek. Man habe dann mit vier Interessenten weitere Gespräche geführt, davon sei jetzt eine Maßnahme übrig geblieben, für die im Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum ein Antrag gestellt werde.

„Das ist ein sehr lohnendes Programm“, betonte Bürgermeister Ralf Zimmermann. Im Gegensatz zu Sanierungsgebieten wie in Winzerhausen werde nicht ein bestimmtes Budget zur Verfügung gestellt, sondern jeder einzelne Fall geprüft. Zuschüsse gibt es zum Beispiel, wenn eine leer stehende Scheune zu einem Wohnhaus mit ökologischer Ausrichtung umgebaut wird, in Höhe von 30 Prozent der Nettokosten oder maximal 50 000 Euro.

Für eine umfassende Modernisierung, das sind zum Beispiel eine neue Heizung, Wärmedämmung oder Fenster, eines bereits als Wohnung genutzten Gebäudes, können Zuschüsse von 20 Prozent bis hin zu 20 000 Euro beantragt werden. „Der Antrag muss jedes Jahr neu von der Stadt gestellt werden“, betonte Zimmermann. Insofern sei die Antragsstellung weiterer Vorhaben dann 2017 möglich.

Von Seiten der Stadt wird die Sanierung der Brückenstraße mit 46 000 Euro beantragt. Dies wunderte Doris Daniel (SPD), da in der Priorisierung durch das Büro m-quadrat die Lichtenbergstraße als dringlicher eingestuft worden war. „Uns wurde vom Verbandsbauamt signalisiert, dass man finanziell und personell im kommenden Jahr nur diese eine Maßnahme stemmen kann“, begründete Zimmermann die Auswahl. Auch hier gelte der Grundsatz, dass man weitere Straßen im kommenden Jahr beantragen könne.

Für Diskussionen sorgte das alte Schulhaus Lembach, in dem die Gemeinderatsitzung stattfand. In der umfangreichen Entwicklungskonzeption wird jetzt die Sanierung des 1956 eingeweihten und bis 1992 für verschiedene schulische Zwecke genutzten Baus aufgeführt. Stefan Apfelbach (FBWV) führte an, dass die in der mittelfristigen Finanzplanung bis 2019 aufgeführten 610 000 Euro wohl nicht reichen würden. Apfelbach forderte den Bürgermeister auf, konkrete Zahlen für eine Sanierung zu nennen. Zimmermann tat dies aber nicht. Bis zur Antragsstellung im nächsten Jahr hoffe er, konkrete Zahlen liefern zu können. „Sie entscheiden dann über die Frage Neubau oder Sanierung“, betonte der Bürgermeister im Hinblick auf den gesamten Gemeinderat.

Apfelbach hätte lieber klar zwischen den Alternativen Sanierung oder Neubau eines Vereins- und Bürgerhauses getrennt, wie es im Frühjahr auch diskutiert worden war. Andreas Strohm (CDU) pflichtete bei: „Man könnte meinen, dass nur eine Sanierung möglich ist. Wir wollen klarstellen, dass auch Alternativen im Raum stehen.“ Grundsätzlich sei es aber positiv, dass sich nach der Sanierung in Winzerhausen auch in den anderen Ortsteilen etwas tue.

Christoph Streicher (Aktiv) merkte an, dass man in Winzerhausen überall die gleiche rote Farbe an den Fensterläden sehe. „Werden wir jetzt alle Rot?“, fragte der Stadtrat. Man könne in Winzerhausen auch andere Farben wählen, erklärte Sandra Horwath-Duschek. In Hof und Lembach gebe es keine Vorgaben, da jeder private Antragsteller individuell beraten werde.