Viel Kartoffelsalat entsteht hier. Foto: v

Bereits zum 35. Mal haben Bürger die von ihnen selbst organisierte Sichelhenket in der Kelter in Hof und Lembach gefeiert.

Hof und Lembach - Sonntag früh halb neun in Hof und Lembach: Die ersten Sonnenstrahlen messen sich mit der morgendlichen Kühle. Stille liegt über dem Ort. Nur nicht in und um die Kelter, wo die Vorbereitungen für die Sichelhenket bereits in vollem Gange sind. In der Garage von Festorganisatorin Carmen Schwarz haben sich 13 Helfer versammelt, um den Kartoffelsalat vorzubereiten. 150 Kilogramm Kartoffeln wurden am Vorabend gekocht und haben die Garage mit behaglicher Wärme erfüllt.

Mit flinken Fingern befreien die Damen nun die Knollen von der Schale. Trotz der frühen Stunde wird nebenbei viel erzählt und gelacht. „In zwei Stunden sind wir mit dem Kartoffelsalat fertig“, meint Carmen Schwarz. Dass der Kartoffelberg in der kurzen Zeit verarbeitet werden kann, liegt nicht nur an der Schnelligkeit der Helferinnen. Eine Kartoffelrädelmaschine aus den 1950er Jahren sorgt schon seit der ersten Sichelhenket für perfekte feine Scheiben.

Seit 1978 wird das Fest in Hof und Lembach von Bürgern für Bürger organisiert. Ein finanzieller Überschuss nach einem Richtfest brachte Friedrich Vogt, den Vater von Carmen Schwarz, auf die Idee, dieses für die Organisation eines Festes zu verwenden – die Sichelhenket.

Mittlerweile arbeitet schon die dritte Generation mit – Jung und Alt tragen zum Gelingen des Festes bei. Die Organisationsleitung hat Friedrich Vogt an seine Tochter übergeben. Er ist aber weiterhin als Koch dabei und der einzige Herr im Kartoffelsalat-Team. Ausgerüstet mit schwarzen Gummihandschuhen bis zum Ellbogen schichtet er die Kartoffelscheiben in eine große Zinkwanne, würzt mit erheblichen Mengen Zwiebeln, Essig, Öl, Brühe, Salz und Pfeffer und vermengt das Ganze vorsichtig. Abgeschmeckt wird gemeinschaftlich – mindestens einmal im Jahr gibt es in Hof und Lembach Kartoffelsalat zum Frühstück. Neben dem Kartoffelsalat werden für die vielen Besucher Schweinerollbraten, grüner Salat, rote Wurst, Currywurst und belegte Brote angeboten. Zudem haben die Bürgerinnen 50 Kuchen gespendet.

Der Erlös des Festes wird wie immer für einen guten Zweck verwendet – dieses Jahr sollen am Sportplatz neue Sitzgelegenheiten und Mülleimer angebracht werden.