Jonathan Siegler hat stark aufgespielt und 13 Tore erzielt – die meisten aller TVG-Spieler. Foto: Archiv (avanti)

Der TV Großbottwar muss sich in der Handball-Landesliga mit 30:36 gegen die SG Schorndorf geschlagen geben.

Großbottwar -

Ohne die verletzten Dominik Brosi, Michael Gerger und Tarek Rizk traten die Großbottwarer Landesliga-Handballer am Samstagabend gegen den Vorletzten aus Schorndorf an. Hinzu kam, dass auch Chrisopher Pantle kurz vor Spielbeginn verletzungsbedingt passen musste. „Natürlich schwächen uns diese Ausfälle, aber das darf heute keine Ausrede sein. Wir haben einfach mal wieder zu viele individuelle Fehler gemacht“, resümierte ein sichtlich frustrierter Tobias Mühlpointner nach der Partie. Vor allem mit den Minuten kurz vor und kurz nach dem Seitenwechsel zeigte sich der TVG-Trainer überhaupt nicht einverstanden.

Als der wieder einmal stark aufspielende TVG-Spielmacher Jonathan Siegler in der 28. Minute den 15:16-Anschlusstreffer erzielte, schien es fast so, als hätten die Störche nach einem zwischenzeitlichen 8:12-Rückstand (19.) endlich in die Partie gefunden. Doch weit gefehlt. In den folgenden Minuten bis zur 35. Minute kassierte der Gastgeber acht Tore in Folge, so dass sich Tobias Mühlpointner bereits zu diesem frühen Zeitpunkt gezwungen sah, die grüne Karte zu legen, um den Lauf der Gäste zu unterbinden. „Das war die schlimme Phase, die uns das Genick gebrochen hat. Mich ärgert am meisten, dass das völlig unnötig war. Da machen wir vorne wie hinten einfach zu viele Fehler, treffen das Tor nicht, treffen falsche Entscheidungen oder sind in der Abwehr einen Schritt zu spät“, monierte der Großbottwarer Trainer.

Während der TVG Fehler am Laufband produzierte, wurde jeder einzelne Patzer von den schnellen und wurfgewaltigen Spielern der SG gnadenlos bestraft. Vor allem Außenspieler Stefan Niederer, der am Ende 13 Tore erzielen konnte, traf fast nach Belieben. „In der Defensive haben wir unsere Schwächen gezeigt, leider kam heute dann erschwerend noch dazu, das beide Keeper, abgesehen von den letzten fünf Minuten, keine Hand an den Ball bekommen haben. Vor allem von Außen ist unsere Quote normalerweise deutlich besser“, haderte Mühlpointner mit der fehlenden Unterstützung seiner Schlussmänner.

In der Endphase der Partie kam der TVG dann jedoch nochmal ran. Als Kai Klumpp zum 24:30 (47.) traf, war der TVG zumindest wieder in Schlagdistanz. Die Entscheidung brachte dann der Torwartwechsel der Gäste. So scheiterten Jan Leistner, Kai Klumpp und Sebastian Zimmermann viemal in Folge völlig frei am neuen SG-Keeper, was eine weitere Aufholjagd verhinderte. „Es ist ja nicht so, dass wir die spielerischen Mittel nicht hatten. Die Chance, das Spiel zu drehen war ja da. Aber wir haben sie einfach nicht genutzt. Die Fehler in der Abwehr, die Torhüterleistung, die Abschlussschwäche – das ist in Summe einfach zu viel“, resümierte der TVG-Trainer. Und auch die 36 Gegentore in eigener Halle sprechen doch eine deutliche Sprache.

Nach den zwischenzeitlichen Big Points gegen den Tabellenführer aus Mundelsheim findet sich der TVG nach der vierten Niederlage in Folge nun im unteren Tabellendrittel auf Platz zehn wieder. „In dieser Liga muss man seine Heimspiele gewinnen, wenn man drin bleiben möchte. Wir haben zu Hause jetzt zwei verloren, eins auswärts jedoch gewonnen – wir sind also ein Spiel im Minus“, rechnete Mühlpointner vor und möchte dieses Verhältnis mit einem Auswärtssieg in Schmiden wieder ausgleichen. TV Großbottwar:
Curic, Faigle – F. Brosi (5), S. Zimmermann, (2) Siegler (13/5), Klumpp (2), Eitel, Müller (2), Leistner, Körner (3), Kavaklioglu (2), Caballero (1), Gruber.