Torhüterin Nicole Harjung (links) hört nach der Saison auf – was Jennifer Rapp (rechts) macht, ist noch unklar. Foto: Archiv (avanti)

Die Handballerinnen des TV Großbottwar bestreiten heute Abend (20 Uhr) ihr letztes Heimspiel in der Dritten Liga.

Großbottwar - Die Nachricht vom Rückzug der ersten Frauen-Mannschaft des TV Großbottwar zur kommenden Spielzeit hat unter der Woche hohe Wellen geschlagen (wir berichteten). Am heutigen Samstag ist nun aber trotzdem wieder Alltag angesagt. So gut es in dieser Lage eben geht. Um 20 Uhr empfangen die Störche den ESV Regensburg zum Ligaduell. Es ist das letzte Heimspiel der TVG-Frauen – nicht nur in dieser Saison, sondern in der Dritten Liga überhaupt. Etwas Wehmut wird deshalb mitschwingen, davon ist Trainerin Kornelia Baboi überzeugt. „Es ist eine komische Situation“, meint sie. „Ich kann es nicht direkt einschätzen, wie die Stimmung sein wird. Das Training am Donnerstagabend war jedenfalls gut. Und ganz unabhängig von der Nachricht werden die Mädels und ich alles dafür tun, um das letzte Heimspiel zu gewinnen“, sagt Baboi.

Aus rein sportlicher Sicht ist das Ergebnis – jetzt nach dieser Nachricht – uninteressant. Aktuell rangieren die Bottwartälerinnen auf dem zehnten Rang, könnten, wenn es ganz dumm läuft, in den letzten beiden Spielen noch auf einen Abstiegsplatz abrutschen. Denn die HSG Sulzbach/Leidersbach, der TV Holzheim und auch der TSV Kandel sind in Schlagdistanz. „Ein Sieg bringt jetzt niemand mehr weiter weiter hier“, weiß Baboi mit Hinblick auf die kommende Runde. Dennoch möchte man das letzte Heimspiel mit aller Macht gewinnen und den Klassenerhalt schaffen. Schließlich sagt es sich mit einem Erfolg leichter adé, so Baboi. Ebenso wie Denise Geier, Anna Asmuth, Sina Klenk, Alexandra Bauer, Nicole Harjung und Tina Brunn wird sie den Verein verlassen. Ob weitere Spielerinnen folgen, konnte die TVG-Trainerin bis gestern Mittag nicht sagen. „Ich denke, das wird sich in den nächsten Tagen entscheiden“, meint sie, rechnet aber am heutigen Abend mit einer Gesamt-Verabschiedung des Teams. Danach oder auch davor soll ein Sieg her. „Das wäre für mich und die Mädels sehr schön“, sagt sie.

Schaffen es die TVG-Frauen, an die gute Leistung vom Nürtingen-Spiel anzuknüpfen, dann „haben wir gute Chancen“, glaubt die Trainerin. „Das war sehr gut teilweise.“ Gegen Regensburg gilt es, die zwei erfahrenen Außenspielerinnen in den Griff zu bekommen. „Außerdem haben sie einen guten Rückraum“, weiß Baboi. Abwehrtechnisch sind die Gäste sehr variabel. Sie stellen sich ganz auf den Gegner ein. „Mal spielen sie 6:0, mal eine 5:1-Abwehr und mal mit einer Manndeckung“, so Baboi. Alles in allem warnt sie aber vor der mannschaftlichen Geschlossenheit des Sechsten.

Personell sind bei den TVG-Frauen bis auf Erna Kozar-Topalovic alle im Kader. „Sie hat sich im vergangenen Spiel eine Fußverletzung zugezogen und wird diese Saison nicht mehr spielen können“, verrät die scheidende Trainerin.