TVG-Torhüterin Nicole Harjung hofft, gegen den TSV Kandel möglichst selten hinter sich greifen zu müssen. Foto: Archiv (avanti)

Die Handballerinnen des TV Großbottwar müssen morgen Abend (20 Uhr) gegen den TSV Kandel gewinnen.

Großbottwar - Es gibt keine Ausflüchte und kein Drumherumreden: Wollen die Drittliga-Handballerinnen des TV Großbottwar ihrem Anspruch gerecht werden, diese Saison sicher den Klassenerhalt zu schaffen, dann muss morgen Abend um 20 Uhr gegen den TSV Kandel ein Sieg her. Denn mit zwölf Pluspunkten stehen die Störche derzeit auf Platz zehn der Tabelle, Kandel ist mit zehn Zählern Elfter – und nur einen Punkt und einen Platz dahinter folgt die HSG Sulzbach/Leidersbach auf dem ersten Abstiegsrang.

Die TVG-Frauen hätten sich diese knifflige Situation mit einem Sieg am vergangenen Wochenende bei Schlusslicht SG Nußloch ersparen können. Doch nach dem 23:25 warten sie in diesem Jahr weiterhin auf den ersten Sieg. Der TSV Kandel hat diesen hingegen durch ein 30:29 direkt nach der Weihnachtspause gegen den Tabellenfünften HSG Freiburg bereits in der Tasche. Zudem gewannen die Pfälzerinnen auch bei der SG Nußloch. Das Hinspiel in Kandel entschied dagegen der TV Großbottwar mit 25:17 für sich. Was sich nach einer deutlichen Angelegenheit anhört, war hingegen lange eine ganz enge Geschichte. Noch zehn Minuten vor Schluss hieß es seinerzeit 14:14, erst dann sicherten sich die Störche mit einem fulminanten Endspurt die zwei Punkte. Doch fürTVG-Trainerin Kornelia Baboi bedeutet das Hinspiel gar nichts: „Das ist drei Monate her, das bringt uns für das Rückspiel null. Entscheidend wird sein, dass wir 60 Minuten voll bei der Sache sind. Vergangene Woche hatten wir mehr schlechte als gute Phasen, das darf diesmal nicht passieren. Gegen die Mannschaften die hinter uns stehen müssen wir einfach gewinnen – erst recht, nachdem wir es in Nußloch verschenkt haben“, fordert sie.

Der kommende Gegner sei „eine klassische Handballmannschaft mit drei großen Rückraumspielerinnen“, weiß Baboi. Laura Baldauf, Carla Schmitt und Linkshänderin Susanne Dohe werfen gerne auch mal von zehn Metern. „Da müssen wir immer wieder rausgehen und sie stören, sonst machen sie ihre Tore“, warnt die TVG-Trainerin. Aber auch auf die Kreisanspiele müsse ihre Abwehr achten. Was die Defensive betrifft, so bevorzugt der TSV Kandel eine 5:1-Formation. „Da sind sie die einzigen in der Liga, die das konsequent durchziehen. Das macht es schwieriger, weil man es eben nicht gewohnt ist. Sonst bevorzugen die meisten Mannschaften eine 6:0-Abwehr“, hat Baboi beobachtet. Deswegen hat sie ihr Team im Training auch speziell auf dieses System vorbereitet.

Mit dabei war auch Torhüterin Alexandra Bauer, die zuletzt zwei Spiele gefehlt hatte. „Ob sie allerdings schon wieder spielt oder ob wir noch einmal Alexandra Ziegler mit ins Team nehmen, ist noch nicht sicher“, sagt Kornelia Baboi, die zudem weiterhin auf Jennifer Rapp verzichten muss. Und ob Rosalie Belz nach ihrer Zahn-OP wieder spielen kann, ist ebenfalls noch unklar. „Sie hat gestern erst die Fäden gezogen bekommen“, erklärt die TVG-Trainerin. Sollte ein Einsatz noch zu früh kommen, wird erneut Lisa Döttinger aus der zweiten Mannschaft hochrücken.