Neun Tore, aber auch ein halbes Dutzend Pfostentreffer hat Denise Geier gegen die SG Nußloch zu verzeichnen gehabt. Foto: avanti

Beim 35:29 (15:14) gegen die SG Nußloch lässt vor allem die Abwehr der TVG-Handballerinnen zu wünschen übrig.

Großbottwar - Zwei Punkte hatte Trainerin Kornelia Baboi vor dem Duell ihrer Drittliga-Handballerinnen des TV Großbottwar gegen Aufsteiger SG Nußloch gefordert – „egal wie!“ Ganz so wörtlich hätten ihre Mädels sie dann aber doch nicht nehmen müssen. Am Ende stand zwar ein klarer 35:29 (15:14)-Erfolg, doch das „Wie“ war nicht wirklich nach Babois Geschmack. Denn die Störche taten sich unnötig schwer mit einem Gegner, bei dem die meisten Spielerinnen den Nachweis ihrer Drittliga-Tauglichkeit schuldig blieben.

Dabei sah zunächst alles danach aus, als würde der TVG schnell für klare Verhältnisse sorgen. Nach sechs Minuten stand es 3:0, für die Gäste gab es gegen die Großbottwarer Abwehr bis dahin überhaupt kein Durchkommen. Doch schon in dieser Phase deuteten sich einige Probleme für das Team von Kornelia Baboi an. So prüfte allein Denise Geier immer wieder die Standfestigkeit des gegnerischen Tores, indem sie den Ball an Pfosten oder Latte donnerte. Und obwohl Baboi ihre Spielerinnen angewiesen hatte, nach oben zu zielen, machten sie ein ums andere Mal das Gegenteil und scheiterten damit an den Nußlocher Torhüterinnen. „Alle drei gegnerischen Keeper waren unten gut, aber oben schlecht. Aber ich hatte das Gefühl, meine Mädels hatten Schiss, denen den Ball über den Kopf zu ziehen“, wunderte sich Baboi über die mangelnde Konsequenz.

Eher zum Schmunzeln war ein haariges Problem bei Denise Geier, der ihr Haargummi riss. Wegen des Harzes an ihren Fingern konnte sie dieses Malheur nicht selbst beheben. So musste sie kurzfristig ausgewechselt werden, damit Torhüterin Nicole Harjung ihr die Frisur wieder richten konnte. „Das ist mir auch noch nie passiert“, lachte die Rückraumspielerin nach der Partie. Weniger amüsant war hingegen, dass die Abwehrleistung der TVG-Mädels ab der zehnten Minute deutlich nachließ und man nach 20 Minuten beim 7:8 sogar zum ersten – aber auch einzigen – Mal hinten lag. Immerhin sorgte Geier zwei Sekunden vor der Sirene noch für die15:14-Halbzeitführung.

Nach dem Wechsel wurde zwar die Defensive der Störche nicht besser, dafür trafen die Gastgeberinnen selbst häufiger. Gleich in den ersten zehn Minuten der zweiten Hälfte zog der TVG auf 20:16 davon, zehn Minuten vor Schluss sorgte dann Sina Klenk mit zwei Toren zum 29:23 für die Vorentscheidung. Dabei war sie zunächst nicht gut ins Spiel gekommen, wie sie anschließend selbst einräumte: „Ich war unter der Woche krank, es lief in der ersten Hälfte gar nicht. Irgendwie mussten wir wohl auch erst das Freiburg-Spiel aus dem Kopf bekommen, da war unsere Leistung echt erschreckend.“ Dass sie am Ende aber richtig aufdrehte und von den letzten acht TVG-Toren zum 35:29-Endstand allein sechs erzielte, „war vor allem der Wille, dieses Spiel unbedingt zu gewinnen“.

Für Kornelia Baboi war es im Nachhinein nicht überraschend, dass sich ihr Team so schwer tat: „Nußloch ist Aufsteiger und hatte nichts zu verlieren. Wir hingegen waren diesmal der Favorit und hatten den Druck, gewinnen zu müssen – das ist nicht oft der Fall. Zum Glück kam uns die offensive Abwehr des Gegners entgegen. Denn in der Abwehr, die eigentlich unsere Stärke ist, waren wir wieder nicht gut.“ Beruhigt sei sie trotz der 4:4-Punkte nach vier Spielen nicht: „Wir müssen weiter um jeden Zähler kämpfen.“

TV Großbottwar:
Harjung, Bauer, Ege – Asmuth (1), Rapp, T. Müller (10/4), Spieth (6), Jüttner (3), Ziegler, Geier (9), Benz, S. Müller, Klenk (6/2), Belz.