Fynn Nicolaus Foto: avanti

Die A-Jugend-Handballer der HABO JSG haben am Samstag in der Großbottwarer Wunnensteinhalle ihren Traum wahr gemacht.

Bundesliga! Bundesliga!“ – schallte es am Samstagabend laut aus der Großbottwarer Wunnensteinhalle. In einem großen Kreis tanzten die A-Jugend-Handballer der HABO JSG zusammen mit dem Team des TuS Schutterwald im Kreis, jubelten, fielen sich in die Armen, schrien ihre Freude befreit heraus und ließen sich dabei von ihren Fans feiern. Beide Teams werden nach den Sommerferien in einer der vier Zwölfer-Staffeln der A-Jugend-Bundesliga auflaufen, weil beide Mannschaften es – genauso wie der SV 64 Zweibrücken – geschafft haben, sich quasi Last Minute, im letzten von drei Qualifikationsturnieren zu qualifizieren.

Am Samstag hieß es nun: Vier Teams, jeder gegen jeden, die ersten drei Teams des Tages sind schlussendlich mit an Bord. Dass theoretisch ein Sieg schon reichen konnte, den Traum von der Bundesliga wahr werden zu lassen, dessen waren sich die Jungs des Trainerduos Jürgen Buck/ Marc Nicolaus bewusst, die erste Chance im Eröffnungsspiel gegen den SV 64 Zweibrücken konnte die HABO aber nicht nutzen. In der ersten Hälfte waren die Teams bis zum 3:3 in der fünften Minute noch gleichauf. Dann verletzte sich ein Spieler des TuS 64 Zweibrücken schwer am Knie, das Spiel musste minutenlang unterbrochen werden. Kurioserweise war es nicht der TuS, den die Unterbrechung aus dem Konzept brachte, sondern die HABO, bei der sich von nun an kleine Unkonzentriertheiten einschlichen.

Ein Schrittfehler hier, ein Fehlpass da, so wirklich ins Rollen kam die HABO gegen die offensive 3:2:1-Defensive des Gegners nicht. Dem Drei-Tore-Rückstand (8:11) zur Pause hinkte die HABO hinterher. Zwar kam man zwischenzeitlich zweimal auf ein Tor heran, den Ausgleich zum 17:17 markierte Fynn Nicolaus mit einem Gewaltwurf aber erst Sekunden vor Schluss. „Die Spielzeit von zwei Mal 20 Minuten ist einfach auch sehr kurz. Im Prinzip wird einfach jeder einzelne Fehler, den du machst, gnadenlos ausgenutzt. Jedes Spiel ist eigentlich hochdramatisch“, erklärte HABO-Coach Jürgen Buck.

Wie dramatisch der Tag für sie starten sollte, mussten die HABO-Jungs nach Abpfiff der ersten Partie erfahren. Die spannendsten Sekunden des Spiels waren nämlich die direkt nach dem Ertönen der Schlusssirene, in denen sowohl die HABO, als auch der SV 64 Zweibrücken auf die Entscheidung der Schiedsrichter warteten. Die Unparteiischen mussten erst beraten, ob der Ball direkt vom Anspiel weg die Hand des Zweibrückener Spielers noch innerhalb der Spielzeit verlassen hatte, bevor er im leeren HABO-Tor landete oder ob der Treffer nicht mehr zählte. Jubeln durften am Ende die Gäste, während den HABO-Spielern die Enttäuschung und der Frust über die 17:18-Auftakt-Niederlage ins Gesicht geschrieben stand.

„Wir haben aber schnell versucht, das dann abzuhaken und uns ins Gedächtnis zu rufen, dass wir ja noch zwei Chancen haben“, berichtete ein sehr verschwitzter, aber auch sehr glücklicher Fynn Nicolaus abends. Und der Plan ging auf: Im zweiten Spiel machte die HABO den Traum von der Bundesliga mit einem 22:18-Sieg gegen die HSG Homberg-Rheinhausen, die es als am Ende Viertplatzierter nicht schaffte, wahr. „Das war unser bestes Spiel, bei dem wir in der zweiten Hälfte mal eine Phase hatten, in der wir so richtig Gas gegeben haben“, meinte der Rückraumspieler. „Danach ging kurz das Rechnen los, weil aber Schutterwald gegen Zweibrücken verloren hatte, wussten wir schon ziemlich sicher, dass es uns reichen müsste“, so Jürgen Buck.

Bereits vor dem letzten Spiel des Tages, in dem die HABO dem TuS Schutterwald, dem Team des Ex-Nationaltrainers Martin Heuberger, mit 20:26 unterlag, war für beide Teams klar, dass es um nichts mehr ging und dass im September die Bundesliga wartet. Und das wurde dann noch lange gebührend gefeiert – und zwar mit den Spielern des TuS Schutterwald.