Die Mienen sprechen Bände: Enttäuschung pur nach der Derbyniederlage gegen Möglingen. Foto: avanti

Die Drittliga-Handballerinnen des TV Großbottwar verlieren das Derby gegen den TV Möglingen deutlich mit 18:32 (12:13).

Großbottwar -

Es war das dritte Aufeinandertreffen in einem Pflichtspiel in dieser Saison. Das Liga-Hinspiel sowie das Achtelfinale im HVW-Pokal hatten die Drittliga-Handballerinnen des TV Großbottwar bereits verloren gegen den Tabellenachten TV Möglingen. Im dritten Anlauf sollte nun ein Sieg her – zumal zu Hause gespielt wurde. Es wurde jedoch die bitterste der drei Niederlagen. Denn das Team von Trainerin Kornelia Baboi zeigte sich in der zweiten Halbzeit komplett von der Rolle, fand überhaupt kein Mittel gegen die aggressiven und laufstarken Möglingerinnen und verlor das Derby mehr als deutlich mit 18:32 (12:13).

Der Rückrunden-Auftakt fiel damit alles andere als gut aus. „Wir haben in der zweiten Halbzeit gar nichts von dem gemacht, was wir besprochen hatten“, sagte TVG-Trainerin Kornelia Baboi nach dem Abpfiff und war sichtlich bedient. „Die zweite Halbzeit war eine Katastrophe. In der ersten Halbzeit hat auch nicht alles gut funktioniert, aber die zweite Hälfte war erschreckend“, meinte sie und blickte auf die Anzeigentafel. „Genau dieses Ergebnis, das da prangt, das waren wir in der zweiten Halbzeit“, meinte sie. Gerade einmal sechs Tore gelangen dem Tabellenzehnten in diesen 30 Minuten – und selbst diese meist nur mit Müh und Not. Das Dilemma kündigte sich bereits direkt nach Wiederanpfiff an.

Erst vergab Anna Asmuth einen Siebenmeter, dann donnerte die davor so sichere Schützin Denise Geier den Ball an den Pfosten, ehe die TVG-Frauen den Ball bei einem weiteren Angriff durch ein schlechtes Zuspiel verloren. Möglingen setzte sich kurzerhand auf 16:12 (36.) ab und nutzte in der Folge auch die weiteren Schwächen im Spiel der Gastgeberinnen aus. TVG-Trainerin Kornelia Baboi zog kurzerhand beim Stand von 13:20 in der 43. Minute die Notbremse und nahm eine Auszeit, doch auch diese änderte nichts am weiteren Spielverlauf. Der TV Möglingen baute seinen Vorsprung vielmehr immer weiter aus, die höchste Führung gelang den Gästen beim Stand von 30:17 in der 58. Minute.

Zu diesem Zeitpunkt hatten die Störche aber bereits aufgegeben. Die Entscheidung war längst gefallen. Daran hatte auch eine offene Manndeckung ab der 50. Minute nichts geändert. Denn selbst in dieser Phase kamen die Möglingerinnen Jana Schnabel und Sarah Kurzweg zu einfachen Toren. Anders als die TVG-Frauen, die sich im Angriff durchweg mühten. Kamen sie doch mal frei zum Wurf, dann stand Möglingens Torfrau Stephanie Dieterle im Weg. „Wir haben immer nach unten geworfen, dabei haben wir gesagt, dass man bei ihr immer nach oben werfen muss“, ärgerte sich Baboi und meinte: „Wir hatten so viele Chancen – von Außen, vom Kreis, durch die zweite Welle, aber wir haben nichts getroffen.“

Das war in der ersten Halbzeit noch anders: Bis zur Pause – in die die TVG-Frauen mit einem 12:13-Rückstand gingen – war die Partie ausgeglichen. Beide Teams machten zwar immer wieder Fehler, agierten insgesamt jedoch auf Augenhöhe. Möglingen blieb seiner Linie nach Wiederanpfiff treu, die Gastgeberinnen ließen hingegen alles vermissen. „Möglingen hat das gespielt, was sie sonst auch spielen. Sie waren clever und haben über 60 Minuten gebissen, gekämpft und sind gerannt. Sie hatten Ehrgeiz. Bei uns hat stattdessen der Kampfgeist gefehlt, einige haben noch nicht einmal etwas probiert. Hinzu kommt, dass bei einigen bereits nach 15 Minuten die Kondition nachgelassen hat. Das ist ärgerlich und ich verstehe nicht warum, denn Möglingen hatte genauso Pause wie wir. Sie haben nichts anders gemacht“, war Kornelia Baboi enttäuscht. Nun gilt es, schnell wieder in die Spur zu kommen und die Derby-Niederlage abzuhaken. TV Großbottwar:
Harjung, Bauer – Asmuth (4/1), Schneider, Rapp, T. Müller (1/1), Spieth (4), Ziegler, Geier (7), Benz (2), S. Müller, Klenk, Belz.