TVG-Trainer Thomas Schwarz baut auf sichere Abschlüsse seiner Spieler, so wie hier von Jonathan Siegler. Foto: Archiv (avanti)

Die Handballer des TV Großbottwar empfangen morgen (17 Uhr) die HSG Neckar zum Derby.

Großbottwar - Eigentlich läuft in der Handball-Bezirksliga längst die Rückrunde. Doch wenn der TV Großbottwar morgen um 17 Uhr die HSG Neckar zum Derby in der Wunnensteinhalle empfängt, dann ist dies erst das Hinspiel. Ursprünglich sollte die Partie kurz vor Weihnachten stattfinden. „Aber da wollten einige zum Skifahren, deshalb hat man das verlegt“, erklärt TVG-Trainer Thomas Schwarz.

Abgesehen davon, dass man in diesem Fall ja selbst schuld gewesen sei, schmeckt ihm der Spielplan in dieser Saison insgesamt nicht so richtig. So hatte sein Team nach dem klaren 35:25-Sieg gegen den TSV Asperg zuletzt wieder ein freies Wochenende, bevor nun die HSG kommt. „Es sind viele Lücken im Plan, auch bedingt dadurch, dass wir eine Staffel mit elf Mannschaften haben. Da kommt man nur schwer in den Rhythmus“, findet Schwarz. Die HSG Neckar hingegen hat am vergangenen Wochenende gerade erst einen klaren Sieg gegen die HG Steinheim-Kleinbottwar gefeiert. „Da hat man gesehen, was die HSG so gefährlich macht: Sie spielen bei Ballgewinnen sehr schnell nach vorne. Daher muss man selbst die Würfe gut wählen und sicher abschließen“, mahnt der TVG-Coach, der die HSG Neckar selbst lange Jahre trainiert hat und die Mannschaft deshalb gut kennt. „Das könnte natürlich ein Vorteil sein, da ich genau weiß, wo die Stärken und Schwächen der einzelnen Spieler liegen und was sie in Stresssituationen machen. Andererseits werden sie wohl gegen ihren ehemaligen Coach umso motivierter in die Begegnung gehen.“ Und Thomas Schwarz weiß aus eigener Erfahrung ganz genau: „Wenn die HSG mal ins Rollen kommt, kann sie jeden Gegner schlagen. Sie können aber auch gegen jeden verlieren – sie sind unberechenbar.“

HSG-Trainer Costica Neagu weiß um die Launen seiner Mannschaft: „Das kann sich von einer Woche auf die andere um 180 Grad drehen. Ich habe lange versucht, das in den Griff zu bekommen. Aber bei dieser Mannschaft in den Köpfen etwas zu verändern, ist sehr schwer. Das ist eine Frage der Mentalität. Ich kann nur versuchen, sie so gut wie möglich auf jedes Spiel vorzubereiten. Und dann hoffe ich, dass sie einen guten Tag erwischen.“ Der frühere rumänische Nationalspieler macht sich daher auch keine großen Gedanken über die jeweiligen Gegner. „Ich habe den TV Großbottwar nur einmal gesehen. Natürlich ist das eine starke Mannschaft. Aber für uns ist in erster Linie wichtig, dass wir unser Spiel zusammenbringen“, sagt Neagu. Insbesondere die Abwehr müsse funktionieren, vorne zu schnellen und einfachen Toren zu kommen. „Wir haben keine Rückraumschützen, die auch aus neun oder zehn Metern treffen. Wir müssen zum Kreis durchkommen“, weiß der HSG-Coach.

Den größeren Druck hat sicher Tabellenführer TV Großbottwar. Denn jeder Ausrutscher könnte im Kampf um den Aufstieg der entscheidende Rückschlag sein. Für die HSG Neckar ist die Spitze hingegen zwar rechnerisch noch in Reichweite, Aufstiegsambitionen hegt Costica Neagu aber nicht: „Der Zug ist abgefahren. Trotzdem wollen wir jedes Spiel gewinnen.“