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Die Drittliga-Handballerinnen des TV Großbottwar bezwingen den VfL Waiblingen mit 24:16 (13:9).

Großbottwar - Dass angeschlagene Boxer besonders gefährlich sind, das ist ja allgemein bekannt. Auch dass man sich angeschossenem Wild nur mit großer Vorsicht nähern sollte, weiß zumindest jeder Jäger. Dass aber auch flügellahme Störche plötzlich wieder abheben können, das dürfte vielen neu sein. Die Drittliga-Handballerinnen des TV Großbottwar haben jedenfalls mit dem 24:16 (13:9) gegen den VfL Waiblingen wieder ein Lebenszeichen gesendet.

Nur ein Punkt aus sieben Spielen der Rückrunde, fünf Niederlagen in Folge, darunter gegen drei direkte Abstiegskonkurrenten – die Störche hatten wahrlich keine leichten Wochen hinter sich. Und das sollte sich ausgerechnet gegen den Tabellendritte VfL Waiblingen ändern? Immerhin zwei Dinge sprachen vor der Partie für den TVG: Im Hinspiel hatte man in Waiblingen ein Unentschieden geholt. Und der VfL kam nur mit einer Rumpfmannschaft in die Wunnensteinhalle. „Mir fehlen vier Spielerinnen wegen Verletzung oder Krankheit. Drei davon stehen normalerweise in der ersten Sechs“, erklärte Gäste-Trainerin Monika Haiber. Vor allem der Ausfall von Top-Torjägerin Simona Pilenkova ist kaum zu kompensieren. „Aber auch ohne sie hat Waiblingen zuletzt zweimal gewonnen“, warnte TVG-Trainerin Kornelia Baboi. „Da haben sie ihre Tore vor allem über die erste Welle gemacht.“ Die Konsequenz: Die Störche spielten ihre Angriffe sehr konzentriert zu Ende und waren blitzschnell beim Rückzug in die eigene Abwehr. Und wenn doch einmal ein Konter durchkam, war meist die überragende Nicole Harjung im TVG-Tor zur Stelle. So musste Babois Team in 60 Minuten nur drei Kontertore hinnehmen.

Ein weiterer Schlüssel zum Erfolg: „Wir haben das Tempo hoch gehalten. Denn wir konnten wechseln, Waiblingen kaum“, verriet Baboi nach der Partie. Das war bereits Ende der ersten Halbzeit zu merken, als die Bottwartälerinnen von 9:9 auf 13:9 davonzogen. Nach dem Wechsel wurde daraus sogar ein 16:9. Beim 21:12 zehn Minuten vor Schluss betrug der Vorsprung erstmals neun Tore, spätestens jetzt war die Partie gelaufen. „Die Mädels haben heute alles ausgeblendet, was in den vergangenen Wochen passiert ist. Jede hat Verantwortung übernommen. Natürlich war Waiblingen stark geschwächt. Aber man muss solche Chancen eben auch nutzen“, lobte Kornelia Baboi ihr Team. Und Rückraumspielerin Denise Geier ergänzte: „Rumpftruppe hin oder her – dieser Sieg tut richtig gut.“

TV Großbottwar:
Harjung, Ehmer – S. Kapfenstein, K. Döttinger, Asmuth (7/6), Rapp (3), Spieth (2), Jüttner, Ziegler (1), Geier (2), Benz (4), S. Müller, Klenk (4/1), Belz (1).