Lukas Kramer ist in der Winterpause vom FC Marbach zum VfR Großbottwar gewechselt. Foto: Archiv (avanti)

Gute Nachrichten gab es Ende Januar von Fußball-A-Ligist VfR Großbottwar: Trainer Perry Zuidema hat langfristig verlängert.

Großbottwar -

Ich hatte Anfragen anderer Vereine und kläre so etwas immer gerne frühzeitig. Dem Vorstand gegenüber habe ich schon im Dezember meine Wünsche geäußert, die nicht monetärer Natur waren, sondern in Verbesserungen im Drumherum und der Infrastruktur lagen“, berichtet Perry Zuidema und freut sich über die nun erzielte Einigung: „Der Verein passt zu mir. Ich mag es einfach, Spieler zu entwickeln, und das kann ich hier tun“, sagt er.

Sportlich kann man beim VfR mit dem fünften Rang nach der ersten Halbserie zufrieden sein. „Wir sind gut in die Runde gestartet, die neue Taktik im 4-3-3-System hat gegriffen, wir hatten viel Euphorie und Tempo, mussten aber vor allem gegen die abgezockteren Gegner aus Aldingen, von Dersim Ludwigsburg und dem FV Oberstenfeld auch einiges an Lehrgeld bezahlen. Am Ende litten wir dann unter vielen Verletzten“, resümiert Zuidema noch einmal den bisherigen Saisonverlauf. Vor allem die Ausfälle der Routiniers Timo Hauler, Patrick Tödtmann, Sascha Bickert und Davide Pintus sowie des enorm torgefährlichen Youngsters Patrick Schorr machten den Großbottwarern bei den letzten Auftritten im alten Jahr zu schaffen. Neben Schorr, dem als offensiver Mittelfeldspieler vor seinem Schlüsselbeinbruch in zwölf Einsätzen ebenso viele Treffer gelangen, überraschte in der Vorrunde vor allem Maik Knittel positiv. „Die vergangenen Jahre war er meist nur Ergänzungsspieler, doch jetzt ist er nicht mehr aus dem Team wegzudenken“, lobt Zuidema den Mann von der rechten offensiven Außenbahn.

Mit 16 Scorerpunkten hatte Knittel auch gehörigen Anteil an den acht Siegen, denen bei nur einem Remis fünf Niederlagen gegenüberstehen. Zumindest der zweite Platz hinter dem nicht nur für Zuidema längst designierten Meister TV Aldingen scheint somit noch in Reichweite. „Wenn wir unser schweres Auftaktprogramm gut überstehen, dürfen wir vielleicht etwas träumen. Das ein oder andere Plätzchen würde ich schon gerne noch klettern“, hegt der Coach schüchterne Hoffnungen, stellt aber schon im nächsten Satz klar, dass ein Mitmischen im Aufstiegskampf keineswegs ein Muss ist: „Für mich gilt: Entwicklung geht vor Ergebnissen. Wenn man aber gute Arbeit abliefert, fallen die Ergebnisse irgendwann automatisch von den Bäumen“, lacht er.

Erst am 11. Februar bittet er seine Schützlinge erstmals wieder zum Training. „Wir machen es kurz und knackig. Ich halte nichts von langen Vorbereitungen. Unsere Körner brauchen wir hintenraus“, findet Zuidema, dessen Elf zum Rückserienauftakt am 20. März beim SKV Hochberg zu Gast ist. Bis auf Torjäger Pintus, für den wegen seines Kreuzbandrisses die Saison bereits gelaufen ist, steht ihm sein komplett zusammengebliebener Kader nun wieder vollzählig zu Verfügung. Zudem hat man im Winter zwei Neuzugänge hinzugewonnen, die zu echten Verstärkungen werden könnten. Von Bezirksligist FC Marbach, wo er nur sporadisch zum Zuge kam, wechselte Lukas Kramer zum VfR Großbottwar. „Er kennt unsere Philosophie, trifft hier auf viele seiner Kumpels und ist variabel einsetzbar“, erzählt Zuidema, der sich Kramer auf der rechten Außenbahn oder im Abwehrzentrum vorstellen kann. Ein unbeschriebenes Blatt ist dagegen mit Bojan Lukic der zweite Novize. Der 21-jährige siedelte aus Kroatien ins Schwäbische über und kann im zentralen Mittelfeld alle Positionen ausfüllen. Als „technisch sehr gut und stark in der Balleroberung“, charakterisiert ihn Zuidema, auch wenn Lukic körperlich noch zulegen müsse.

Bereits am 6. März muss dagegen die VfR-Zweite wieder ran. Dann gastiert der inzwischen wieder von Luigi Piu gecoachte Tabellenvorletzte der Kreisliga B2 Enz-Murr beim SGV Murr.