Die Band Foto: avanti

Die Großbottwarer Oldie Night hat sich bei ihrer 22. Auflage erneut als Publikumsmagnet erwiesen. Der Marktplatz war bei schönem Wetter proppenvoll.

Großbottwar - Zunächst war es nicht sicher, ob auch die 22. Oldie Night wie gewohnt auf dem Großbottwarer Marktplatz stattfinden kann. Doch die Renovierungsarbeiten in der Altstadt wurden rechtzeitig beendet, es musste nicht auf einen anderen Platz ausgewichen werden. Dennoch war am Samstagabend etwas anders als sonst – die Herren auf der Bühne. Da die bisherige Stammband Jackpot nun getrennte Wege geht, haben die Organisatoren einen Nachfolger gesucht.

Die Mitglieder der neuen Band The Beat-Union stammen aus dem Kreis Ludwigsburg, Heilbronn und dem Schwarzwald. Von Mitte vierzig bis siebzig Jahre sind sie alt und haben schon in verschiedenen Bands mitgewirkt. Was sie dabei noch immer antreibt? „Wir machen Musik nur aus Spaß an der Freude“, so die Bandmitglieder. Im kommenden Jahr kann The Beat-Union ihr zehnjähriges Bestehen feiern. Ihr Programm beschreibt Manfred „Manne“ Bode als „Mischmasch aus den 50ern, 60ern und teilweise den 70ern“. Es finden sich darin Songs von den Beatles, den Rolling Stones und Deep Purple. Mit Bill Haley, Roy Orbison oder Eric Clapton können sie ebenfalls dienen.

Seit 1995 wird die Oldie Night von der Abteilung Tischtennis des Turnvereins Großbottwar (TVG) veranstaltet. „Wir hatten dabei immer Glück mit dem Wetter“, sagt Abteilungsleiter Thomas Friedl. In all den Jahren hat es bei dem Konzert noch nie geregnet. Der Großbottwarer Bürgermeister Ralf Zimmermann, der mit seiner Familie zur Oldie Night gekommen war, lobte die gute Organisation trotz des Umbruchs: „Es ist eine ganz besondere Atmosphäre. Sie sehen: Es hat noch nicht begonnen und trotzdem ist schon alles voll. Die Oldie Night kommt seht gut an.“

Das Publikum war eine Mischung aller Generationen. Viele waren schon zum wiederholten Mal dabei. Für Peter Titze und seine Familie liegt die Veranstaltung direkt vor der Haustür, sie haben bisher nur einmal gefehlt. Die neue Band kam bei ihnen auch gut an, doch für ein endgültiges Urteil wollten sie den ganzen Abend abwarten: „Die Fußstapfen der Vorgänger sind groß.“ Auch von jenseits des Bottwartals waren Besucher gekommen wie Gabriela und Hans Luithardt aus Oßweil. Neben der Musik hat es ihnen das Ambiente inmitten der Fachwerkhäuser angetan. Schon seit mindestens 20 Jahren treffen sie sich hier mit Bekannten, darunter Susanne und Sepp Haberhauer, die die Oldie Night ebenfalls schätzen: „Sie erinnert an die Jugendzeit und ist immer eine super Sache.“ Unter den Zuschauern war auch Micha Wolf der Band Jackpot, die sich nach 28 Jahren aufgelöst hatte. Ein Grund dafür war das zunehmende Alter der Mitglieder. Nachdem auch noch der Frontmann weggefallen sei, habe sich die Band selbst nicht mehr so richtig gefallen. Deshalb gab es dann im vergangenen Jahr auch keine Oldie Night. Laut Micha Wolf spielt man aber derzeit zumindest mit dem Gedanken, wieder unter dem Namen Jackpot aufzutreten.