Marion Wuske und Birgit Gärtner übergeben die Unterschriftenliste an Ralf Zimmermann und Cornelia Ostwald (von links). Foto: Sandra Brock

Mit einer Unterschriftenliste machen zwei Elternvertreter ihr Anliegen deutlich. 35 Mütter und Väter von aktuell 50 Kindern haben dafür unterschrieben, dass die Einrichtung nicht geschlossen wird.

Großbottwar - Die Stadt Großbottwar plant, den Kindergarten Pfarracker zu schließen. Hintergrund ist, dass im kommenden Sommer das neue Kinderhaus beim Schulzentrum fertig gestellt ist. Dorthin sollen dann die Jungs und Mädchen aus dem Kinderhaus Löwenzahn ziehen, das im Gegenzug geschlossen wird. Außerdem werden die Kinder der U3-Gruppen von den Kindergärten Nelkenstraße und Hegelstraße dort unterkommen. Die Jungs und Mädchen aus der Einrichtung Pfarracker sollen dann auf Nelken- und Hegelstraße aufgeteilt werden. Der Standort Pfarracker – so ist es geplant – wird in diesem Zuge aufgegeben.

Die Eltern sind davon nicht begeistert (wir berichteten). Am Dienstag haben daher die Elternbeiräte Birgit Gärtner und Marion Wuske dem Bürgermeister Ralf Zimmermann eine Unterschriftenliste überreicht. Darauf haben 35 Eltern von aktuell 50 Kindern in der Einrichtung Pfarracker unterzeichnet. Tenor: „Unser Kindergarten Pfarracker darf nicht geschlossen werden!“

Doch daran führt laut dem Bürgermeister kein Weg vorbei. Schließlich handelt es sich bei den geplanten Umzügen, dem Neubau und den Schließungen um die aktuelle Beschlusslage aus dem Gemeinderat. Und: „Klar, einen Kindergarten schließt keiner gern“, so Zimmermann. Aber man könne auch die beiden Gruppen nicht einfach weiterbetreiben, so Zimmermann. Stichwort Kosten. „Wir wollen ja erreichen, dass die Auslastung möglichst hoch ist.“

Allerdings räumte der Bürgermeister „eventuell einen kleinen Hoffnungsschimmer“ ein. So gab es nämlich in Großbottwar im Jahr 2014 mit 101 Babys ungewöhnlich viel Nachwuchs. Hinzu kommt, dass in der Stadt immer mehr Flüchtlingsfamlien leben. Es wäre doch unsinnig, den Kindergarten Pfarracker zu schließen, wenn man mittelfristig wieder weitere Kindergartenplätze bräuchte, argumentierten die Elternbeirätinnen unter anderem. Die Entwicklung der Kinderzahlen habe man auf dem Schirm, versicherten der Bürgermeister und die Kindergartenfachberaterin Cornelia Ostwald. Zimmermann: „Wir müssen sehen, ob aus dieser einmaligen Spitze ein Trend wird.“ Und ob das dann Auswirkungen auf die Einrichtung Pfarracker habe, „kann ich nicht sagen“. Die aktuelle Beschlusslage gelte jedenfalls aufgrund der damaligen Zahlen. Sollten sich diese jetzt ändern, „müssen wir schauen, welche Auswirkungen das hat. Wir prüfen das ganz genau.“