Die Unterstützung für Svenja Greiner ist überwältigend gewesen. Foto: avanti

Der Erlös aus einem Benefizkonzert in der Realschule geht an die junge Frau, die an einem seltenen Karzinom leidet.

Großbottwar - Eine hübsche junge Frau mit langen blonden Haaren strahlt von einem Plakat, das an der Matern-Feuerbacher-Realschule (MFR) angebracht ist. „Ich will doch nur leben“, das ist das Motto, das Svenja Greiner heute bewegt. Die 30-Jährige leidet an einem seltenen Nebennierenrinden-Karzinom. Die Chemotherapie ist „voll Hardcore“, wie sie selbst sagt. Die schönen Haare sind längst weg, aber auch mit knallpinker Mütze und Schutzmaske strahlt Svenja viel Lebensfreude aus. Und sie ist sehr glücklich, weil so viele Menschen für sie ein Benefizkonzert am Samstag an der Realschule organisiert haben. „Ich bin total platt und überwältigt und muss die ganze Zeit heulen. Das ist so toll, was Großbottwar hier auf die Beine stellt.“

Eine andere Therapie mit weniger Nebenwirkungen wäre eine große Erleichterung. Aber die Kasse zahlt die Behandlung nicht, „obwohl erwiesen ist, dass sie hilft“. Eine Anwendung kommt auf 5000 Euro. „Und ich weiß nicht, wie viele ich bräuchte.“ Dazu kommt die Diagnostik mit etwa 1500 Euro im Monat, die Svenja aus eigener Tasche bezahlt.

Svenja geht es nicht nur um sich, auch andere an dieser seltenen Krebsart Erkrankte haben mit dem Problem zu kämpfen, dass die weniger massive Therapie nicht von den Kassen übernommen wird. Umso mehr freut die Großbottwarerin die Welle der Solidarität, die sie jetzt zu spüren bekommt. „Ich bekomme unheimlich viele Reaktionen auf meinen Blog, Tausende Mails und viele sprechen mich auch direkt an.“ So auch am Samstag, an dem acht Gruppen und Einzelpersonen das Programm des Benefizkonzerts gestalten: Bernie B. Free, die Gospel Diamonds, die Sängerin Yvonne Luithlen aus Großbottwar, eine Freundin von Svenja, die Musikschule Lauffen, die A-cappella-Formation Soultrip, die mit Heavy Metal auf Akustisch Stimmung machten, und als „Top-Act“ am Abend der ehemalige Schüler der MFR Mike Janipka, der von der Hoffnung singt, von der Harmonie, vom Glück und von der Gesundheit, die wir uns alle wünschen.

Innerhalb kürzester Zeit hatten Daniela Wimmer, Mike Janipka und Ute Kaufmann die Zusagen der Bands und vieler anderer in der Tasche. „Wir wollten Svenja helfen. Da haben wir gedacht, machen wir doch ein Benefizkonzert. Da hat man mehr Chancen, etwas zu erreichen“, sagt Daniela Wimmer.

Und es ging los wie eine Lawine: Viele halfen gerne, von der Feuerwehr über das DRK, die Stadtverwaltung und die Schulleitung, Vereine, Betriebe, die spendeten, bis hin zu Einzelpersonen. Allein die Tombola hat gut 1000 Euro erbracht.

Mit der Bewirtung – selbstverständlich ebenfalls für den guten Zweck – hatte die Veranstaltung so etwas wie den Charakter eines Festes. Den ganzen Tag über und bis in den Abend beim Überraschungsgast, der Bauchtänzerin Selina Yasira, waren der Hof und die Aula der Realschule gut gefüllt, berichtet Ute Kaufmann. „Die Solidarität mit Svenja ist enorm. Das ist ein Kompliment für Großbottwar.“