Die Bauarbeiten in der Kleinaspacher Straße haben begonnen. Foto: Oliver von Schaewen

Die Diakonie Stetten verwirklicht ihr Bauvorhaben für rund 3,5 Millionen Euro.

Großbottwar - Die Diakonie Stetten baut in Großbottwar ein Wohnhaus für 24 Menschen mit Behinderungen. Es entsteht an der Kleinaspacher Straße in der Nähe der Shell-Tankstelle. Ein Bagger rückte am Freitag schon an. Die Diakonie Stetten informierte über ihr Bauvorhaben am selben Tag in einem Pressetext.

Nein, nicht zwei Häuser entstehen, sondern nur ein Haus werde gebaut, stellt die Pressesprecherin Hannah Kaltarar auf Nachfrage klar und widerspricht damit einer Darstellung in einer Lokalzeitung von der vergangenen Woche. „In dem Haus entstehen auf zwei Ebenen vier barrierefreie Wohnungen“, sagt sie. Darin fänden Menschen, die überwiegend aus dem Kreis Ludwigsburg stammen, aber derzeit noch in Stetten untergebracht sind, ein neues Zuhause.

Die Diakonie ist laut Hannah Kalterer froh, dass die Bewohner in Großbottwar günstige Strukturen für eine Integration vorfinden werden. „Es ist nicht weit bis zum Stadtzentrum – dort können die Bewohner einkaufen und auch in die Kirche gehen“, erzählt die Pressesprecherin. Die Einzelzimmer in dem neuen Haus seien individuell gestaltbar. Das Erdgeschoss und das Obergeschoss seien grundrissgleich geplant. In den Wohnungen könnten fünf und sieben Personen leben, die eine Unterstützung bräuchten. Mit aus Stetten wechseln werde ebenfalls Personal für die Betreuung. „Wir haben Mitarbeiter, die im Landkreis Ludwigsburg wohnen – für sie liegt das Haus dann auch näher.“

Als besonders günstig wertet Hannah Kalterer den Umstand, dass mit den Theo-Lorch-Werkstätten ein Kooperationspartner in Großbottwar ansässig ist. Für Bewohner im Seniorenalter gebe es im Haus an der Kleinaspacher Straße eine Tagesbetreuung. Die Bewohner können sich mit der Hilfe weitgehend selbst versorgen. Fertiggestellt werde das Haus voraussichtlich im Winter 2017.

Dem Projekt lag ursprünglich ein ganz anderer Zeitplan zugrunde. So wollte die Diakonie Stetten eigentlich schon im Frühjahr 2013 loslegen, nachdem die Stadt Steinheim dem gemeinnützigen Dienstleister einen Korb gegeben und die Nachbarkommune Großbottwar das Grundstück 2012 an die Diakonie Stetten verkauft hatte. „Wir mussten unsere Bauvorhaben aber noch einmal wirtschaftlich prüfen lassen“, sagt Hannah Kalterer. Die neue Heimbauverordnung des Landes schrieb Bauträgern unter anderem größere Zimmer für Menschen mit Behinderungen vor. Das treibt die Baukosten in die Höhe. Statt zwei Millionen Euro werde man wohl 3,5  bis vier Millionen investieren müssen, so Kalterer. Die Diakonie Stetten erhalte für rund 40 Prozent der förderfähigen Kosten (ohne Grundstück und Erschließung) einen Zuschuss des Sozialministeriums. Ein Antrag für einen Zuschuss von 110 000  Euro habe die Diakonie bei der Stiftung Aktion Mensch gestellt. Die Stiftung habe auch den Bau von Häusern der Diakonie Stetten in Schorndorf, Weinstadt und Fellbach-Schmiden unterstützt.