Andreas Hennings Foto: MZ

Das Ergebnis der Bürgermeisterwahl
gibt Ralf Zimmermann Rückhalt für anstehende Aufgaben.

Großbottwar - Dass Ralf Zimmermann in seine zweite Amtszeit als Bürgermeister von Großbottwar gewählt worden ist, dürfte niemanden überraschen. Das liegt natürlich am Bewerberfeld, in dem es für den Amtsinhaber mit Ulrich Raisch einen kaum ernst zu nehmenden Gegenkandidaten gegeben hat. Der Musikpädagoge hatte in Großbottwar schon vor acht Jahren nur zwölf Stimmen erhalten und auch jetzt im Vorfeld der Wahl neben dem von ihm angestrebten Musikkindergarten keine speziellen Themen und Ideen für die Storchenstadt ausgearbeitet.

Das deutliche Bürgervotum samt der zufriedenstellenden Wahlbeteiligung ist aber für Ralf Zimmermann eine Bestätigung für den größtenteils soliden und unaufgeregten Start, den er in Großbottwar hingelegt hat. Das ist keine Selbstverständlichkeit, war seine erste Amtszeit doch geprägt von Herausforderungen, die in ihrer Dimension nicht vorherzusehen waren. Denke man nur an die ärgerliche Verzögerung des Stadthallenbaus aufgrund der vorgefundenen Zauneidechsen, die Zimmermann das Einhalten seines Versprechens kosteten, nach seiner ersten Amtsperiode eine fertige Stadthalle vorweisen zu können. Oder an die notwendig gewordene Unterbringung von Flüchtlingen. Gerade bei diesem Thema ist es für die Bürger der Stadt kein Nachteil gewesen, dass sie vor acht Jahren den einzigen der vier Kandidaten mit einem Verwaltungshintergrund in ihr Rathaus gewählt haben.

Der Stadt tut es gut, dass sich nach der 24-jährigen Amtszeit von Vorgänger Rainer Gerhäusser weiterhin Konstanz an der Verwaltungsspitze abzeichnet. Auch dass die Fraktionen des Gemeinderats darauf verzichtet hatten, Gegenkandidaten zu suchen, ist ein wichtiges Zeichen. An weiteren Herausforderungen wird es dem Gremium mit seinem Vorsitzenden Ralf Zimmermann in den kommenden acht Jahren bestimmt nicht mangeln. Die Kosten des Großprojekts Stadthalle gilt es im Auge zu behalten. Weitere Investitionen in die Bildungseinrichtungen sind unabdingbar, zusätzlicher Wohnraum wird benötigt und auch beim Dauerthema Verkehr – Bottwartalbahn ja oder nein – deuten sich wegweisende Entscheidungen an. Für den Amtsinhaber heißt es im Sinne der Bürger also: dranbleiben und den vielversprechenden Start behaupten.