Foto: Werner Kuhnle

Die Sanierung ist nahezu abgeschlossen. Der Bürgermeister Ralf Zimmermann spricht von einem Schmuckstück.

Großbottwar - Die Zuschauer müssen derzeit noch einen kleinen Umweg in Kauf nehmen, um in die Wunnensteinhalle zu gelangen. Der Zutritt für die Schlachtenbummler erfolgt über den Notausgang. Auch bei der Bewirtung mussten sich die Verantwortlichen etwas einfallen lassen. So verkaufen die Handballer bei Spielen Essen und Getränke aus Provisorien heraus, die im Freien aufgebaut sind. Doch bald ist die Zeit des Improvisierens endgültig vorbei. „Die Sanierung liegt in den letzten Zügen. Ende des Monats sind wir durch“, sagt der zuständige Bauingenieur Klaus Rommel vom Ludwigsburger Planungsbüro Knecht. „Wir liegen damit im Bauzeitenplan“, erklärt der städtische Bautechniker Steffen Kempter. Der Bürgermeister Ralf Zimmermann freut sich aber nicht nur über das Tempo, sondern vor allem darüber, was in den vergangenen Monaten entstanden ist. „Mit der alten Halle hat das nur noch wenig gemein. Man kann schon von einer neuen Halle sprechen. Wir haben ein echtes Schmuckstück bekommen“, schwärmt er.

In der Tat wurde das in die Jahre gekommene Gebäude komplett aufpoliert – wenn man das auch an der Fassade vielleicht zunächst nicht erkennen kann. Hier wurde der Beton lediglich gereinigt und imprägniert. „Bewusst“, wie Klaus Rommel betont. „Die Halle sollte ihr Flair nicht verlieren“, erklärt der Fachmann. Dafür wurde das Dach komplett neu mit einer Blechverkleidung bestückt. Zudem wurden die Fenster im gesamten Gebäude ausgetauscht. Nicht zu vergessen die Fotovoltaikanlage, die auf dem Dach montiert wurde. Sie hat eine Leistung von 70 Kilowatt Peak. Der Strom, den die Module produzieren, werde fast ausschließlich für den Eigenbedarf genutzt, sagt Steffen Kempter.

Die Handwerker sind hauptsächlich noch im Foyer zugange. Wobei selbst hier die Arbeiten schon weit vorangeschritten sind. „Die größte Änderung ist, dass die Decke angehoben wurde“, erklärt der Bürgermeister. „Das erzeugt ein großzügigeres Raumgefühl“, erläutert Klaus Rommel. Dazu wurde der Eingangsbereich umgestaltet. Vorher konnte man das Gebäude aus zwei Richtungen betreten und verlassen, künftig aus einer, womit die Situation deutlich gegliederter sei, wie der Planer sagt. Überdies wurde ein anderer Boden verlegt, Küche und Beleuchtung sind ebenfalls neu.

Frisch herausgeputzt wurde auch das Herzstück der Halle, also das Spielfeld und der Bereich drum herum. Dass auch hier auf LED umgestellt wurde, gilt als kleiner Clou. Denn erst kurzfristig stellte sich heraus, dass es überhaupt Leuchten in dieser Technik gibt, die hell genug strahlen und gegebenenfalls die Wucht eines Ballwurfs aushalten. Vertreter aus drei Kommunen hätten sich darüber bereits vor Ort informiert, berichtet Ralf Zimmermann.

Bemerkenswert ist auch, dass das Spielfeld nun mehr Licht abbekommt als zuvor – obwohl die Oberlichter an der Decke und an zwei Seiten wegfielen. Möglich wurde das dadurch, dass die vergilbten Kunststofffenster an den Längsseiten durch Klarglas ersetzt wurden. Dazu kommen eben die neuen LED-Leuchten und das Farbkonzept. „Das macht es auch besser“, betont Klaus Rommel. Statt Orange dominieren nun helle Grautöne und Gelb. Die Halle gewinnt aber auch dadurch, dass die Wände neu verkleidet wurden. Ausgetauscht wurden zudem die Tribünen. Auf Wunsch der Schulen wurden zudem weitere Basketballkörbe sowie eine Kletterwand installiert. Den Sportboden selbst hat man natürlich auch erneuert.

Die Umkleidekabinen und der Gang dorthin wurden ebenfalls auf Vordermann gebracht. So dürfen sich die Sportler jetzt unter anderem über neue Umkleidebänke und neue sanitäre Anlagen freuen. Das Licht schaltet sich automatisch an und aus. Ein Bewegungsmelder macht’s möglich.

Das alles hat rund 2,6 Millionen Euro gekostet. „Das ist schon eine Hausnummer“, stellt der Bürgermeister Ralf Zimmermann fest. Aber dafür werde in den „nächsten zehn bis 15 Jahren nicht mehr viel kommen“, betont der Bautechniker Steffen Kempter. Voraussetzung sei natürlich, dass man „permanent bei der Unterhaltung am Ball bleibt“, sagt Ralf Zimmermann.