Stand jetzt wird auf dem Stadthallen-Gelände noch 2017 gebaut. Foto: Archiv (Werner Kuhnle)

Zuschüsse für das Projekt fließen dieses Jahr aber aller Voraussicht nach keine.

Großbottwar - In Erdmannhausen gab es vor ein paar Tagen lange Gesichter, als die Meldung durchsickerte, welche Kommunen Geld aus der Sportstättenförderung des Landes kassieren. Denn die Brezelgemeinde fehlte in der langen Liste – obwohl sie auf Zuschüsse für den Neubau der Schulturnhalle gehofft hatte (wir berichteten). Das Vorhaben muss jetzt wohl zum wiederholten Male geschoben werden. Die Bürgermeisterin Birgit Hannemann hatte klargemacht, dass das Ganze ohne eine Finanzspritze der öffentlichen Hand nicht zu stemmen ist. Ganz so schlimm scheint die Lage in Großbottwar nicht zu sein – obwohl auch die Storchenstadt für den Neubau der Stadthalle einen Antrag auf Zuschüsse aus dem Programm gestellt hatte und ebenfalls nicht bedacht wurde. „Noch ist das Projekt nicht gefährdet“, sagt der Bürgermeister Ralf Zimmermann.

Der Rathauschef will den Fall jedoch noch nicht abschließend bewerten. „Bislang liegen uns weder eine offizielle Stellungnahme noch ein Bescheid vom Land vor“, sagt er. Außerdem komme die Kultusministerin Susanne Eisenmann am 4. Mai nach Großbottwar, wo der Sachverhalt eingehender thematisiert werden könne. Davon abgesehen habe man nicht nur versucht, diesen Fördertopf anzuzapfen, sondern sich auch um Zuschüsse aus dem Ausgleichsstock für die Realisierung der Stadthalle beworben. Allerdings scheinen die Chancen gering zu sein, dass die Stadt über diese Schiene erfolgreich ist.

Grundsätzlich könnten zwar zusätzlich zur Sportstättenbauförderung „ergänzende Finanzhilfen aus dem Ausgleichstock gewährt werden“, erklärt Matthias Kreuzinger, Pressereferent des Regierungspräsidiums Stuttgart. Nachdem aber im laufenden Jahr für die Großbottwarer Stadthalle keine Sportstättenbauförderung möglich sei, „wird eine Entscheidung im Ausgleichstock hierzu 2017 voraussichtlich zurückgestellt werden.“ Denn das eine ist mit dem anderen verknüpft. Deshalb wird über die ergänzende Förderung aus dem Ausgleichstock auch erst entschieden, wenn die Fachförderung endgültig geklärt ist. Matthias Kreuzinger betont jedoch, dass all das auf Großbottwar bezogen kein amtliches Ergebnis sei. Der Verteilungsausschuss für die Mittel des Ausgleichsstocks im Regierungsbezirk Stuttgart tage erst Ende Juli 2017.

Die Großbottwarer müssen sich also noch etwas gedulden, bis sie wissen, mit welchen Mitteln sie wirklich planen können. Wenn das der Fall ist, werde man alles durchrechnen und mit den aktuellen Zahlen in den Gemeinderat gehen, kündigt Ralf Zimmermann an. „Dann werden wir weitersehen.“ Bis dato halte man jedoch am Zeitplan fest. Und der sieht vor, dass noch im Herbst der Spatenstich für das Millionenprojekt erfolgen soll.

Zuvor müssten jedoch die Zauneidechsen, die sich auf dem Gelände tummeln, umgesiedelt werden. Diese Aktion sei mittlerweile angelaufen, sagt Ralf Zimmermann. Allerdings musste der zuständige Fachmann inzwischen witterungsbedingt eine Pause einlegen. Sobald es wieder wärmer wird, soll es weitergehen. Wenn die Reptilien in ihre neue Heimat gebracht worden sind, könnten die Bodenarbeiten starten. Zunächst soll der Untergrund verdichtet werden, damit die Stadthalle nicht auf Stützen gestellt werden muss – was ein kostspieliges Unterfangen für die Kommune wäre.