Foto: Helena Hadzic

Der OGV veranstaltet einen Obstpresstag, an dem Streuobstwiesenbesitzer ihre Äpfel bringen.

Großbottwar - Vom Apfel bis zum Saft, so lautet die Devise des Obst- und Gartenbauvereins, der am vergangenen Wochenende bereits zum sechsten Mal auf dem städtischen Bauhof in Großbottwar Großartiges angeboten hat: Mit einer mobilen Saftpresse dürfen Besitzer von eigenen Apfelbäumen ihr Obst in Saft verwandeln.

Der Apfelsaft vom eigenen Baum wird immer beliebter. Dabei zählt er zu den ältesten und gefragtesten Getränken der Deutschen, egal ob in Flaschen oder im Tetrapack. Immer mehr Menschen würden wohl nicht mehr auf die gute Qualität eines Bio-Saftes verzichten wollen, erzählt Willi Knorr vom OGV. Bereits am frühen Morgen startet die Aktion, zu der man sich im Vorfeld anmelden musste. So sorge man für einen geregelten Ablauf ohne große Wartezeiten. Schon ab 50 Kilo kann man dort seine Äpfel pressen lassen. „Eine schöne Sache“, sagt Bürgermeister Ralf Zimmermann, der sich das Spektakel nicht entgehen lassen wollte, „Die Kinder sehen so, wo der Saft herkommt.“ Götz  Schrembs aus Winzerhausen ist der gleichen Meinung. Um Nachhaltigkeit für spätere Generationen zu garantieren, müssten die Kinder den Vorgang mit eigenen Augen sehen. Die Äpfel werden bei 80 Grad erhitzt, gemahlen, gepresst und zu guter Letzt verzehrbereit abgefüllt. Der Steinheimer Sven Ettl ist bereits zum fünften Mal dabei, diesmal mit 14 Säcken und knapp 280 Kilo: „Ich habe eine Streuobstwiese gepachtet, der eigene Saft schmeckt einfach am besten.“ Auch viele junge Familien kommen in den Genuss von eigenem Bio-Apfelsaft. Der Altersdurchschnitt habe sich in den letzten Jahren massiv geändert, berichtet Wolfgang Klotz von der Firma Kleinbauern GbR. „Es ist auch toll zu sehen, wie immer mehr Menschen mit Migrationshintergrund auf Bio zurückgreifen“, erzählt er, „Der Apfel kommt ursprünglich aus Kasachstan, es ist also ein internationales Produkt, das Kulturen verbindet.“ Und solche Apfelsaftpresstage bieten wohl Raum für Integration und förderten Streuobstwiesen und Nachhaltigkeit, so Klotz. Bio sei wohl im Kommen, und das nicht nur wegen des Geschmacks. Die eigenen Äpfel seien nicht gespritzt, oder mit vielleicht sogar schädlichen Stoffen bearbeitet.

Der Abfall wird von Biolandwirt Jürgen Fink verwertet. Und das kommt an – bei Groß und Klein. Der OGV freut sich immer über weitere Mitglieder für seinen Verein.