Albert Schlipf, Bürgermeister Ralf Zimmermann, Wolfgang Pfeiffer, Oliver Hartstang und Hans Gabler Foto: avanti

Ein Spitzahorn lädt zum Verweilen ein – und zeigt die Bedeutung von frischem Grün für Städte.

Großbottwar - An der Ecke Keltenstraße/Gotenstraße steht seit Sonntag ein kleiner Spitzahorn, der schon bald Schatten spenden soll. Und Bürgermeister Ralf Zimmermann versprach, dass auch noch ein Bänkle folgen solle. Damit folgte er einer Anregung von Werner Fuchs, der meinte, das wäre doch ein wunderbarer Platz, um auf dem Rückweg vom „Städtle“ hinauf zum Wohngebiet Braunersberg kurz zu verschnaufen.

Anlass der Pflanzaktion war der internationale Tag des Baumes, der bereits seit 1951 begangen wird, wie Zimmermann in seiner Begrüßung den rund 60 Anwesenden erzählte. Darunter waren Mitglieder des Gemeinderats sowie die Ortsgruppe des Schwäbischen Albvereins mit Werner Fuchs, der Obst- und Gartenbauverein mit Albert Schlipf sowie der Land- und Weinbauverein Großbottwar - Hof und Lembach mit Hans Gabler, die ebenfalls die Schaufel für das von der Stadt gestiftete Bäumchen schwangen.

Erstmals wurde die kleine Feierstunde auch musikalisch umrahmt. Julian Staudenmaier an der Gitarre und Sängerin Jule Zils, beide von der Musikakademie Staudenmaier, sorgten für die Unterhaltung der Gäste, die sich zudem Butterbrezeln und Getränke schmecken lassen konnten.

Ganz zutreffend ist der Begriff „Pflanzaktion“ übrigens nicht, weil der Spitzahorn schon vorab eingepflanzt worden war. „Genau genommen wird der Baum angegossen und noch etwas Erde angehäufelt – er wäre zu schwer, um ihn nochmal zu lupfen“, erklärte der Bürgermeister. Und auch den internationalen Tag des Baumes hat man nicht ganz getroffen, denn der Gedenktag, der daran erinnern soll, wie wichtig Bäume für uns Menschen sind, ist offiziell erst am heutigen Dienstag. „Das macht aber nichts“, befand Werner Fuchs stellvertretend für die Ortsgruppe des Schwäbischen Albvereins. Er machte darauf aufmerksam, dass der Baum des Jahres 2017 eigentlich eine Fichte sei. „Aber wir haben in den Wäldern unserer Gemarkung genug Fichten und müssen nicht für deren Bestand werben.“ Fuchs forderte in seiner Ansprache auch dazu auf, nach Möglichkeit selbst Bäume zu pflanzen. Wenn dies auf eigenem Grund und Boden nicht machbar sei, so könne man in Großbottwar beispielsweise einem Freund oder Nachbarn oder einem „Alten“ auf dessen Grundstück helfen – und nicht zuletzt beim Obst- und Gartenbauverein, der die städtischen Streuobstwiesen pflege und für Neugeborene stets einen Jahrgangsbaum pflanze.

Er selbst, sagte Fuchs, habe bereits 1954 gemeinsam mit seinem Vater und dem Albverein am Tag des Baumes einen Baum gesetzt – die ersten davon am „Stern“ im Kälblingwald. Später kamen weitere Vereine hinzu, und die Baumpflanzaktion wurde aufs Stadtgebiet ausgeweitet. Wenn die bei der kleinen Feierstunde anwesenden Kinder seinem Beispiel folgen, wird es auch für deren Enkel noch genügend Bäume geben, die Sauerstoff produzieren, Schatten spenden und ja nach Sorte auch Obst liefern.