Bürgermeister Ralf Zimmermann (rechts) und Planer Theo Härtner, haben den symbolischen Schlüssel überreicht. Foto: Dominik Thewes

Bürgermeister Ralf Zimmermann (rechts) und Planer Theo Härtner haben den symbolischen Schlüssel überreicht. Die ersten Kinder sind bereits ins neue Kinderhaus beim Schulzentrum eingezogen.

Großbottwar - Es heißt, die Bilder, die sich in der ersten Nacht im neuen Haus ihren Weg durchs Unterbewusstsein bahnen, werden wahr. „Wir haben davon geträumt, dass Sie hier glücklich und zufrieden werden“, sagte Theo Härtner vom Büro Häuser für Kinder gestern bei der Übergabe des Kinderhauses. Die künftigen Nutzer haben da bereits ihren Gefallen am neuen Domizil gefunden. Seit den Morgenstunden erkunden die Jungen und Mädchen die neue Umgebung.

Noch herrscht allerdings überschaubarer Betrieb. Bis zum Ende der Schulzeit werden die zwei U3-Gruppen, die Platz für je zehn Kinder bieten, und zwei Ganztagsgruppen à 20 Kinder, die vorher im Kinderhaus Löwenzahn untergebracht waren, gut besucht sein. „Dann sind wir zu 99 Prozent belegt“, berichtet die neue Leiterin der Einrichtung, Christine Titze-Schopf.

Die Kinder können von 7 bis 17.30 Uhr frei wählen, mit wem sie lernen und spielen wollen. „Nur während der Angebotsphase und in den Ruhezeiten sind sie in Altersgruppen eingeteilt“, erklärt Titze-Schopf das pädagogische Konzept, das sie als „teiloffen“ bezeichnet.

Eine Besonderheit sticht dabei beim Betreten des Gebäudes sofort ins Auge: Das große Klettergerüst in der Mitte des schlauchförmigen Raumes, von den Erzieherinnen liebevoll „Rapunzelturm“ genannt. „Damit können wir den U3- vom Ganztagsbereich trennen“, erklärt die städtische Fachberaterin für das Kindergartenwesen, Cornelia Ostwald.

Von oben hat man indes den Überblick über den Raum, der als Mittelstück eine Art „zentraler Dorfplatz“ ist, an den die Gruppenräume angedockt sind. „Somit bestehen mehrere Synergieeffekte“, deutet Planer Theo Härtner die Vielseitigkeit an, die das Gebäude trotz seiner komprimierten Form bietet. Für das Schmuckstück hat sich die Stadt Großbottwar von der Kindertagesstätte Löwenzahn getrennt. „Wir hätten das marode Gebäude nicht mehr sanieren können“, so Bürgermeister Ralf Zimmermann. Hätte sich der Gemeinderat dazu entschieden, dieses abzureißen und an dortiger Stelle neu zu bauen, „hätten wir während dieser Zeit überhaupt kein Kinderhaus gehabt“, erklärt das Stadtoberhaupt.

Dennoch erhoffe er sich, dass das Haus Löwenzahn noch einen Zweck erfüllt. Das etwa 25 Ar große Gelände soll nämlich Bauland werden. „Damit könnte ein Teil des neuen Kinderhauses refinanziert werden“, sagt der Rathauschef.