Für den Umbau bleibt die Burgermühle die nächsten zwei Wochen geschlossen.
Großbottwar - Leihen Sie uns leer!“, hieß der Aufruf der Stadtbücherei an die Großbottwarer. Während des Umbaus der Einrichtung sollte der Bestand in der Bücherei in der Burgermühle möglichst ausgelagert werden. So ganz hat es nicht geklappt, aber immerhin ist mehr als ein Viertel der 24000 Medien die nächsten beiden Wochen bei irgendjemand zu Hause. „27 Prozent Ausleihe ist ein sehr guter Wert“, freut sich Büchereileiterin Verena Gänsler. „Sonst haben wir maximal 15 Prozent verliehen.“
Der Rest wird mit Hilfe des Bauhofs in Kisten verpackt, bleibt aber im Haus. „Wir bauen ja nicht komplett um, vor allem der Boden muss erneuert werden.“ Regale und Kisten werden „von einer Ecke zur anderen“ geräumt, während der 25 Jahre alte Sisalteppich herausgerissen wird.
In der Leseecke ist der Boden schon ganz aufgescheuert. Ersetzt wird der Seilteppich nun durch einen strapazierfähigen Nadelfilz.
Bücher, Zeitschriften, DVDs, Spiele und CDs wurden am letzten Öffnungstag am Samstag noch eifrig gehamstert. „Eine Frau hat unseren Aufruf gelesen uns ist mit zwei riesigen Tragetaschen gekommen, um uns zu helfen“, berichtet Verena Gänsler. „Die hat gesagt, das schaffe ich ja nie, das alles zu lesen, aber dann steht es wenigstens hier nicht im Weg.“
Schon ganz leer geliehen ist der Comic-Ständer. Die achtjährige Asteria schaut sich die Kinderbücher an. „Pippa Pepperkorn“ und viele andere wandern in den mitgebrachten Rucksack. „Es gibt bei der Ausleihe keine Beschränkung wie sonst“, erklärt die Büchereileiterin. Verena Gänsler ist auch „zuversichtlich, dass alle Sachen wieder zurückkommen.“
Einige Kinder probieren in der Spieleecke „Monstertorte“ oder „Lotti Karotti“. „Hier wird auch umgebaut“, freut sich Verena Gänsler auf die neue Kinderecke, die bisher etwas unter die Treppe gezwängt ist. Eine regelrechte Zirkusarena mit Zelt soll in Zukunft den beliebten Bereich aufwerten, dazu wird es unter der Treppe eine Höhle geben, in die sich die kleinen Leseratten mit ihrem Lieblingsschmöker zurückziehen können.
In den zwei Wochen, in denen die Burgermühle geschlossen ist, macht das vierköpfige Büchereiteam aber keinen Urlaub. „Es gibt viel zu tun“, sagt Verena Gänsler. „Wir haben ein mobiles Büro und machen gründlich Inventur.“ Veraltete Medien werden zudem aussortiert, die Bilderbücher durchgeputzt und überall die Kleber erneuert, wo es nötig ist. „Das sind so Sachen, zu denen man sonst nie kommt“, so die Büchereileiterin.