Mehrere zehntausend Euro ergaunerten Telefonbetrüger von einem Senior im Bottwartal. Foto: dpa-Zentralbild

Mehrere zehntausend Euro ergaunerten Telefonbetrüger von einem Senior im Bottwartal, die sich als BKA-Beamte ausgaben.

Großbottwar/Bottwartal - Einer Kombination aus gleich zwei Betrugsmaschen fiel ein 74 Jahre alter Mann aus dem Bottwartal Ende November zum Opfer. Am 24. November erhielt der Senior einen Anruf eines vermeintlichen Beamten aus dem Bundeskriminalamt. Der Mann am Telefon nannte sich „Herr Lange“ und gaukelte dem Senior vor, dass er eine sechsstellige Summe bei einem Gewinnspiel gewonnen habe. Um die Summe auszahlen zu können, müsse der 74-Jährige jedoch Gebühren in Höhe eines vierstelligen Betrags bezahlen. Tatsächlich forderte der fallsche BKA-Beamte den Mann mehrfach dazu auf, vierstellige Beträge zu begleichen. Bis zum 1. Dezember dürften so mehrere zehntausend Euro an die Täter geflossen sein. Teilweise wurde der Senior telefonisch angewiesen die Summen beispielsweise in Herrenberg und Sindelfingen an Helfershelfer zu übergeben. In zwei Fällen zahlte er die Beträge bei Geldtransfer-Dienstleistern in Sindelfingen und Ludwigsburg ein. Schließlich entschied sich der 74-Jährige, das echte BKA in Wiesbaden telefonisch zu kontaktieren. Der Ermittler, der das Telefonat führte, erkannte die Betrugsmasche sofort und alarmierte das Polizeipräsidium Ludwigsburg. Beamte der Kriminalpolizei übernahmen die Ermittlungen. Als sich herausstellte, dass am 1. Dezember eine erneute Geldübergabe auf dem Parkplatz eines Discounters in Großbottwar stattfinden sollte, überwachte die Polizei das Gebiet dort. So wurden zwei Männer vorläufig festgenommen. Der Verdacht gegen sie bestätigte sich jedoch nicht. Derzeit dauern die Ermittlungen der Kriminalpolizei in Ludwigsburg an. Mutmaßlich agieren die Täter von der Türkei aus. Dorthin übermittelten die beiden beauftragen Geldtransfer-Unternehmen das eingezahlte Geld jedoch nicht. Das jeweilige Personal schöpfte unabhängig voneinander Verdacht, dass der Senior einem Betrug aufgesessen sein könnte, und hielt insgesamt mehrere tausend Euro zurück. Die Kriminalbeamten, die natürlich auch dort ermittelten, konnten hierauf Rückzahlungen an den 74-Jährigen organisieren.